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Große Kreistadt Offenburg - Ortsteil: Bohlsbach
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Offenburg - Ortsteil: Bohlsbach

Bohlsbach bei der Kirche
von Victor Schreiner
Wenn es auch den letzten, sicheren Beweis nicht gibt, erste Hinweise auf die Gründung des Ortes Bohlsbach finden sich schon 749 n.Chr. und 754 n.Chr., und dies immer in Verbindung mit Schenkungen des Grafen Bodolo oder Bodalus aus einer ettigonischen Herzogsfamilie.
Eine wechselvolle Geschichte des Ortes lässt sich unschwer an den unterschiedlichsten Ortsnamen (Badelsbach, Bohlspach) erkennen, Hinweis darauf, dass das kleine Dörfchen den Machtansprüchen vieler Besitzer zu genügen hatte, und diese reichten von den Bischöfen zu Straßburg über das Kloster Gengenbach bis zu den Grafen von Geroldseck. Nicht nur wechselnde Besitzer hatte das kleine Fleckchen am Kammbach zu ertragen, viel mehr brachten die Kriege früherer Zeiten Not und Elend ins Dorf, lag man strategisch doch recht ungünstig im direkten Bereich der Heerstraßen und der freien Reichsstadt Offenburg. Und so legte gar mancher Feldherr auch seine blutige Spur im Dorf Bohlsbach und hinterließ eine beraubte, ohnmächtige Bevölkerung.

Bohlsbach Rathausbrunnen
In diese Zeit hinein wird Lorenz Oken in Bohlsbach geboren, in den für das Dorf typischen bäuerlichen, eher ärmlichen Verhältnissen. Und dass aus Lorenz Oken eine vielbeachtete wissenschaftliche Persönlichkeit werden konnte, verdankt er dem Pfarrer und Lehrer, die den Intellekt des jungen Burschen richtig einzuschätzen wussten. Bohlsbach kann sich einem strukturellen Wandel in diesem 19. Jh. nicht entziehen, Landflucht, veränderte Lebensformen, die Nähe zur Stadt - sie bedingen eine Veränderung des Dorfes, aus dem Bauerndorf wird ein Wohnort der Arbeiter und der Beschäftigten im Dienstleistungssektor. Dabei spielt die Präsenz der wachsenden Bedeutung der Eisenbahn eine wichtige Rolle. Im Grunde hat sich diese Bevölkerungsstruktur bis heute erhalten, die Menschen finden Arbeit in einer industrialisierten und technisierten Welt und sind so abhängig vom Wirtschaftsgeschehen in Deutschland. Das bäuerliche Leben reduziert sich auf wenige Vollerwerbslandwirte und einige sogenannte Hobbybauern.
Kriegszeiten sind immer eine Zäsur in einem Dorf, nur verändern sich die Kriege und schlagen schreckliche Lücken in ein funktionierendes Dorfleben. Menschen, die wir gut kennen, sterben - daheim und an der Front, Dörfer werden zerstört, der 27. November 1944 ist ein mahnendes Zeichen für unser Dorf.

Bohlsbach Rathaus
Und trotzdem ist es richtig, dass dörflichen Strukturen und Traditionen aufrecht erhalten bleiben, dass sich die Menschen mit ihrem Dorf identifizieren. Aus Vielfalt entsteht ein lebendiges Ganzes. Dass eine neue Zeit ihre eigenen Probleme mit sich bringt, wer von uns spürt dies nicht täglich? Es sind andere Themen geworden, welche die Menschen diskutieren, die Welt ist eng zusammengerückt und wir Menschen haben uns gegen die Anonymität zu wehren. Das Dorf bietet die Chance dazu, ein intaktes Vereinsleben spielt dabei eine große Rolle. Sich den Anforderungen der Zeit stellen, und das strukturelle Geflecht eines Dorfes erhalten, das soll ein Wunsch sein, der Bohlsbach in die Zukunft begleiten mag.
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