![]() |
Große Kreistadt Offenburg - Ortsteil: Griesheim
|
![]() |
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: ![]() |
Offenburg - Ortsteil: Griesheim

Griesheim - Dorfblick
Griesheim liegt ca. 5 km nordwestlich von Offenburg, östlich der Kinzig auf den Kies- und Sandböden der Rheinebene. Den Beinamen "Gottswaldgemeinde" verdankt Griesheim seinem Anteil an dem 385 ha umfassenden Gottswald, der dem Kloster (Gotteshaus) Gengenbach gehörte und schon 1287 in einer Bulle des Papstes Nikolaus IV. erwähnt wurde. Das Ortswappen, das sich in der heutigen Form bereits 1537 in einem alten Griesheimer Siegelabdruck befindet, zeigt einen Schiffsanker, der an die Kinzigflößerei erinnert und einen Rittstecken, der für Feldarbeiten benutzt wurde.
Infolge der Lage an der römischen Kinzigtalstraße von Offenburg nach Straßburg war der Raum der heutigen Gemeinde Griesheim vermutlich schon früh besiedelt. Im Gemeindewald entdeckte man 1903 in einer Lehmgrube sieben Randstreitäxte aus der Bronzezeit. Die erste urkundliche Erwähnung wurde in der "Zehnturkunde" des Straßburger Bischofs Bertold von Teck vom 3. April 1242 gefunden, mit der ein jahrelanger Streit zwischen der Pfarrei Offenburg und dem Kloster Gengenbach um die Zehnteinnahme geschlichtet wurde. Wann Griesheim tatsächlich entstanden ist, das verhüllt der Schleier der Geschichte. Vermutlich führt eine erste, bis in die Gegenwart weitgehend durchgängige Besiedelung bis in die Zeit der Alemannen zurück, ohne dass sich hierfür urkundliche Belege finden. Die heutige Schreibweise erscheint erstmals 1284 und bedeutet "Heim im Gries". Das althochdeutsche "Grioz" bedeutet "Kies/Schotter" und weist auf die Lage des Ortes am Rande der Kinzig hin.
Urkunden der Straßburger Bischöfe belegen, dass bereits um 1370 in Griesheim ein Gericht mit Schultheiß und Zwölfern bestand, das zum Amt Ortenberg gehörte, wo seit 1218 ein vom Kaiser eingesetzter Landvogt residierte. Bis 1805, als die Ortenau an Baden fiel, war Griesheim Gerichtsort der Landvogtei. Das Griesheimer Vogteigebäude befand sich in der letzten Phase im heutigen Gasthaus "Zur Krone"; Gerichtslokal war das heutige Gasthaus "Adler". Die angrenzende "Laubengasse" erinnert ebenso an diese ehemalige Gerichtslaube. Durch die geographische Lage vor den Toren der Reichsstadt Offenburg war der Ort in jedem Krieg immer wieder schweren Heimsuchungen ausgesetzt. Im Dreißigjährigen Krieg scheint Griesheim ganz verlassen gewesen zu sein, denn 1632 hatten die Schweden dem Dorf schwer zugesetzt, doch die kaiserlichen Befreier, die 1697 anrückten, plünderten und brandschatzten noch schlimmer. Im Jahre 1697 zählte Griesheim gerade mal 38 Bürger. Erschwerend hinzu kam die Lage an der Kinzig. In den Zeiten der Schneeschmelze im Schwarzwald oder bei langanhaltenden heftigen Regenfällen war sie für die Häuser und Äcker der Griesheimer eine ständige Gefahr. So wurde der Ort, wie frühere Aufzeichnungen belegen, immer wieder von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Andererseits nutzten die Schwarzwaldflößer die Kinzig als Transportweg zum Rhein. Der Anker im Ortswappen weist auf die enge Verbundenheit des Ortes mit der Kinzigflößerei hin. Abgesehen von einigen Handwerkern lebten die Griesheimer in früheren Zeiten ausschließlich von der Landwirtschaft. Neben den klassischen Feldfrüchten wurden auch Tabak, Flachs(Lein) und Hanf angepflanzt. Durch die Ablösung des Zehntrechtes wurde der Bauernstand 1850 selbstständig. Mit Beginn des Industriezeitalters suchten jedoch immer mehr Männer in den Fabriken und Manufakturen von Offenburg und der nahen Grenzstadt Kehl Arbeit, wodurch ein deutlicher Strukturwandel eingeleitet wurde. Bis heute sind noch zwei Vollerwerbslandwirte verblieben, wogegen es 1926 noch 46 waren.

Griesheim - Fachwerkhaus
Das Aufgeben der kommunalen Selbstständigkeit hat dem dörflichen Eigenleben nicht geschadet. Traditionen wie der gemeinsame Kirchgang der Vereine und der Feuerwehr am Patrozinium - Schutzpatron der Gemeinde ist der Hl. Nikolaus - werden wie zuvor gepflegt und man kann sich auch in der größeren Gemeinschaft weiterhin als Griesheimer fühlen. Besonders der beispielhafte Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger im Ort hat diese Entwicklung gefördert; viele von ihnen engagieren sich in den fünfzehn kulturellen und sportlichen Vereinen und Gruppierungen. Nach der Eingliederung wurden mehrere Neubaugebiete erschlossen und die Infrastruktur wesentlich verbessert. Vom ländlichen Bauerndorf hat sich Offenburg-Griesheim zu einer preisgekrönten attraktiven Wohngemeinde mit einer hohen Lebensqualität entwickelt, ohne seine dörfliche Prägung und seine selbstbewusste Ausstrahlung zu verlieren.
Griesheim hat heute 1786 Einwohner.
Ortsteile Offenburgs:
![]() Offenburg - Startseite |
|||||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |