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Große Kreistadt Offenburg - Ortsteil: Windschläg
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Offenburg - Ortsteil: Windschläg

Windschläg Kirche
Erstmals urkundlich erwähnt wird Windschläg im Jahre 1123. Damals hat ein "Rodolfus de Windesle" als Zeuge einer Schenkung an das Kloster Alpirsbach diese in Straßburg ausgestellte Urkunde unterschrieben. Auf eine wesentlich frühere Besiedelung deuten einige Bodenfunde hin. Eine römische Münze und 20 Eisenluppen aus der Zeit um 100 n. Chr., sowie ein keltischer Depotfund aus der La-Téne-Zeit und acht Axtklingen aus der Bronzezeit (800 v. Chr.) weisen auf frühe Siedlungsperioden hin.
Unklar ist bis auf den heutigen Tag die Bedeutung des Namens: Windschläg hebt sich deutlich aus den -bach, -heim, -weier Ortsendungen in der Umgebung ab. Eine Deutung ist "Grab des Windo", abgeleitet vom Namen des sagenhaften Gründers und ersten Siedler des Ortes.
In der Ortschaft scheinen die Herren von Diersburg auf den Ortsadel gefolgt zu sein. Sie bewirtschaften in Windschläg den "Diersberger Hof", ebenso weist der erste bekannte Pfarrer "Johann von Diersburg" auf das Geschlecht der Herren von Diersburg. 1415 verkaufen sie ihren Hof in Windschläg an das St.-Andreas-Spital in Offenburg und ziehen sich als Lehensleute des Kaisers aus Windschläg zurück. Ihr letztes Recht, das der Präsentation des Pfarrers, ging 1462 an das Kloster Gengenbach. Ab dieser Zeit schweigen dann die Urkunden bis zur erneuten Pfandverleihung 1659 an die Familie von Neveu. Vermutlich wurde die Ortsherrschaft vom Amtmann in Griesheim wahrgenommen, denn auch nach der Verleihung an die Neveus übt der Amtmann die Hochgerichtsbarkeit und die Forstgerechtigkeit aus. Der Familie von Neveu verbleibt die niedere Gerichtsbarkeit über das Dorf sowie das Patronats- und Zehntrecht über die Pfarrei.

Windschläg Fachwerkhaus
Bereits 1845, ein Jahr nachdem der erste Zug nach Offenburg eingefahren war, wurde in Windschläg eine eigene Bahnstation eröffnet. Mit der Bahn waren wichtige und neue Arbeitsplätze für die weitgehend von der Landwirtschaft abhängige Bevölkerung gekommen. Außer bei der Bahn verdienten die Windschläger ihr Brot als selbständige Handwerker, ein großer Arbeitgeber war bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts eine Ziegelei, später auf dem gleichen Gelände eine bis heute bestehende Gießerei. Hauptsächlich war das Dorf jedoch bäuerlich strukturiert. Neben den üblichen Feldfrüchten und der Milchwirtschaft hatte man sich zur Verbesserung der Existenzgrundlage, auf den Anbau von Sonderkulturen verlegt.
Ein schwarzer Tag in der Geschichte Windschlägs war der 27. November 1944. Beim damaligen Luftangriff verloren 21 Menschen ihr Leben, etliche Gebäude, darunter der Kindergarten, wurden völlig zerstört, viele schwer beschädigt. Auf dem Friedhof, 1820 am heutigen Platz angelegt, erinnern die Gräber der Opfer noch an diesen Schreckenstag.
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