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Große Kreistadt Offenburg - Ortsteil: Zunsweier


Offenburg ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs, etwa 20 km südöstlich von Straßburg. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des Ortenaukreises und bildet nach dem Landesentwicklungsplan seit 1996 ein Oberzentrum innerhalb der Region Südlicher Oberrhein. Der Ortsteil Zunsweier liegt im nördlichen Stadtbereich an der Kinzig.
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: Lageplan Gemeinde Offenburg




Offenburg - Ortsteil: Zunsweier

Zunsweier Dorfstraße
Zunsweier Dorfstraße
Chronik:

I Am 1. Januar 1973 wurde durch die Gemeindereform aus der ehemals selbstständigen Gemeinde Zunsweier ein Stadtteil von Offenburg. In Zunsweier leben heute knapp 3100 Bürgerinnen und Bürger.

Im Jahre 1136 wird Zunsweier erstmals in einer Urkunde von Papst Annozens II erwähnt. Dem Kloster Schuttern wird darin dessen Besitz in "Zunswilre mit Kirche" bestätigt. Dieses erste Dokument sollte jedoch nicht als Geburtsurkunde eines absoluten Anfangs gesehen werden, sondern vielmehr als erste Namenstagsnennung.

Auf einer Straßenkarte des Offenburger Raumes in römischer Zeit ist Zunsweier bereits als wichtiger Straßenort eingetragen. So war es auch keine Überraschung, als 1983 im Gewann "In der Breite" erste Spuren einer römischen Ziegelei entdeckt wurden. Noch im gleichen Jahr stieß man auf ein Kastellbad und 1984 konnte bei Suchgrabungen auch das zugehörige Kastell lokalisiert werden. Seine Gründung wird in die Zeit Kaiser Vespasians (69 bis 79 n. Chr.) datiert. Der römischen Besatzungsmacht, die bis zum Jahre 400 n. Chr. die Ortenau geräumt hatte, folgten von Norden die Alemannen, die sich meist in der Nähe römischer Ruinen niederließen. Der Ortsname Zunsweier zeigt, dass dies zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert gewesen sein muss.

Auch für die Pfarrgründung bedeutet die Urkunde von 1136 nur einen Namenstag. Wahrscheinlich wurde in der Blütezeit des Klosters Schuttern im 8. und zu Beginn des 9. Jahrhunderts der erste Kirchenbau in Zunsweier errichtet und dem hl. Sixtus unterstellt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts blieb das Kloster Schuttern Zehnt- und Patronsherr. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich durch Neu- und Erweiterungsbauten die Gestalt und Form der Zunsweirer Kirche. Seine heutige Größe erhielt das Gotteshaus durch entscheidende Baumaßnahmen in den Jahren 1954 bis 1956.

Nachdem 1287 das Kloster Gengenbach neben Schuttern bereits zweiter Grundherr in Zunsweier wird, wurde das Dorf im 16. Jahrhundert "zweyherrisch". Dorf und Gemarkung waren jedoch ungeteilt, hatten eine einheitliche Verwaltung und bildeten eine Kirchengemeinde. Die Bürger aber unterstanden zu zwei Dritteln der vorderösterreichischen Landvogtei Ortenau, zu einem Drittel den Geroldseckern und deren Nachfolgern von der Leyen. Von 1819 an waren alle Zunsweirer Bürger dann im Großherzogtum Baden vereinigt.

Zunsweier bei der Kirche
Zunsweier Dorfstraße
Im 19. Jahrhundert veränderte sich auch die Bevölkerungsstruktur wesentlich. Die Landwirtschaft als alleiniger Erwerbszweig wurde durch Zuverdienst in der Zigarrenfabrikation oder im Bergwerk ersetzt. Um die Grube "Hagenbach" entstand um 1855, der Blütezeit des Kohleabbaus, eine kleine Ansiedlung mit 19 Häusern nebst Wirtschaft. Nach der Stilllegung der Grube 1905, wurden die Gebäude zum Abbruch versteigert und die Bewohner zogen ins Dorf. Die zehn Zigarrenfabriken bestanden noch bis zum 2. Weltkrieg. Drei davon wurden von Zunsweirer Unternehmern betrieben, die ihre Ware selbst vermarkteten, die anderen waren Filialen auswärtiger Firmen.

Eine beträchtliche Erweiterung erfuhr Zunsweier durch den Bau der "Bellenwald-Siedlung" in den Jahren 1935 und 1936. Der Bevölkerungszustrom nach dem 2. Weltkrieg erforderte die Schaffung von Baugebieten. So wurde im Jahre 1951 die "Hardtmatt-Siedlung" erbaut, es folgten1965 die Baugebiete "Der neue Rebberg" und 1969 "Im Brand".

Im Jahre 1972 entstand mit 40 dort ansässigen Firmen das Gewerbegebiet "Der schwarze Haag".

Derzeit letztes Neubaugebiet sind die "Gänsäcker", die 1982 beplant wurden.

In Vorbereitung ist derzeit ein Baugebiet mit ca. 70 Wohneinheiten im Bereich "Im vorderen Brand".

Seit 1824 wird in Zunsweier Schulunterricht gehalten, zunächst im heutigen Rathaus, später in der 1876/1877 erbauten Schule am "Lehberg" mit zwei Unterrichtsräumen. Mit der wachsenden Einwohnerzahl wurde in den 50er Jahren auch diese Schule zu klein. Die Bauarbeiten zur heutigen Grund- und Hauptschule im "Kleingässle" begannen im September 1960, im Dezember 1962 war die neue Schule fertig gestellt. Die angrenzende Turnhalle, die 1964 erbaut wurde, dient nach größeren Umbaumaßnahmen seit September 1990 den Vereinen als Festhalle. Der Schul- und Vereinssport findet in der 1986 erbauten Sporthalle statt. Die Kinderschule mit Nähschule und Schwesternstation wurde 1930 fertig gestellt und 1972 erweitert. Um der wachsenden Kinderzahl gerecht zu werden, entsteht auf dem Gelände hinter der Grund- und Hauptschule ein Kindergartenneubau, der bis zum Herbst 1991 fertig gestellt sein wird

Zunsweier, der südlichste Stadtteil von Offenburg, liegt am Eingang des Kinzigtals und am Fuße des Bellenwaldes, dem nördlichsten Ausläufer des südlichen Schwarzwaldes. Die Gemarkung umfasst eine Fläche von 1000 Hektar, davon 300 Hektar Wald und 64 Hektar Rebfläche.

Das Naherholungsgebiet "Bellenwald" ist ein beliebtes Ausflugsziel. Der Festplatz "Sauweide", die 20 km Wanderwege, auch als Nordic-Walking-Strecken geeignet und 100 Ruhebänke laden zur sportlichen Betätigung, zum Erholen und Verweilen ein. .

Das kulturelle Leben Zunsweiers wird durch 25 Vereine und Vereinigungen geprägt. Die Chöre "Sängervereinigung" und "Volkschor", der Kirchenchor und die seit 1809 bestehende Musikkapelle haben zur Bezeichnung "Zunsweier, das musiziernede Dorf" beigetragen.

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