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Kippenheim - ehemaliger Gasthof Engel

Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (01) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (02) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (03) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (04) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (05) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (06) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (07) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (08) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (09) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (10) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (11) Ehemaliger Gasthof Engel Kippenheim (12)
 
Wo "Mittelalter draufsteht ist noch lange kein Mittelalter drin". "Dieses schöne Haus soll nicht echt sein?" - höre jetzt leise Seufzer. Und ja, so verhält sich das tatsächlich: der frühere Gasthof Engel ist ein Bauwerk aus dem vorigen - also 20sten - Jahrhundert und er hat uns ja wirklich nicht getäuscht, denn getäuscht haben wir uns selbst. "Zu schön um wahr zu sein", könnte man an dieser Stelle sagen. Ein Bauwerk mit diesen Accessoires darf man eventuell in Lübeck oder Nürnberg erwarten. Dort sind die "Verzierungen" auch aus Holz und hier - in Kippenheim - sind sie eben aus Beton.

Ist das Haus deshalb "nichts mehr wert"? Keinesfalls, denn das Fachwerk ist ebenso echt, wie die Butzenscheiben und die Erbauer kommen auch nicht aus der Disneyworld. Sie waren vielmehr versierte Handwerk, die ihre Arbeit verstanden.

Sinngemäß teilt uns das auch Erich Honickel - einer meiner ganz frühen Mentoren (Vater eines Schulkameraden) und späteren Kollegen - im Aufsatz unten mit. Auch dieses Bauwerk darf man mögen und bestaunen.

Noch immer handelt es sich um ein Bauwerk in drei Etagen als Fachwerk über massivem Erdgeschoss mit Krüppelwalmdach in Mansardenausführung und reichlich Zierwerk am ganzen Bau.

Das im ersten Obergeschoss leicht kragende Fachwerk steht auf hohem Sockel mit reichlich Bogenfenstern und ist auch dann eine handwerkliche Meisterleistung, wenn wir uns vielleicht im Jahrhundert der Erbauung vertan haben.

Der Eck-Erker steht diagonal zum "echten" Eck-Erker am Renaissace-Rathaus und das scheint ihm nicht das Geringste auszumachen.

Ein Kippenheimer "Urgestein" sprach mich beim Fotografieren an. Er wusste um den Sachverhalt der Erbauungszeit offensichtlich bestens Bescheid: "Wisse Si, wellem Huus des nochbaut isch?" Nein, ich hatte keine Ahnung. "Denno schaue si emol s'Kammerzell in Schtroßburg an - dann wisse sie's au". Wie recht er hatte.

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