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Oberkirch - Baden


Oberkirch ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs, etwa 12 km nordöstlich von Offenburg. Sie ist nach der Kreisstadt Offenburg und den Städten Lahr/Schwarzwald, Kehl und Achern die fünftgrößte Stadt des Ortenaukreises und gehört zum Mittelbereich Offenburg im gleichnamigen Oberzentrum.
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: Lageplan Gemeinde oberkirch


2 Burgruinen prägen das Bild von Oberkirch. Zum einen die mächtige Burgruine Schauenburg auf der linken Seite des Taleingangs von Westen kommend, zum andern die Ruine Fürsteneck auf der rechten Seite des Taleingangs von Westen kommend.

Oberkirch Schauenburg

Burgruine oberhalb Oberkirchs (397 m über dem Meeresspiegel), aus dem 11.Jahrhundert, erbaut von Herzog Berthold II. von Zähringen. Uta von Schauenburg (gestorben 1197) lebte hier, sie gründete das Kloster Allerheiligen, im 17.Jahrhundert verfiel die Burg, 2 Wohntürme und die Schildmauer sind erhalten, ein Ringgraben umschließt die Burg. Herrliche Aussicht auf Oberkirch. Einkehrmöglichkeit in der Schloßwirtschaft Der Name der Burg kommt vom althochdeutschen "scouwa" bzw. vom mittelhochdeutschen "Schouwe", das Warte, Wachturm bedeutet. Im Mittelalter Ganerbenburg, also Lehen aus fürstlicher Hand, mehrere Familien wohnten hier. Das Leben in dieser Burg wurde durch den Burgfrieden (Burgvertrag) geregelt. Bemerkenswerte Hochburg, sie besaß einen äußeren Wall, während die innere Burg von einem tiefen Graben umschlossen war.

  • ca.1050 Erbauung der Burg durch Herzog Berthold II v. Zähringen, sie wird mit Dienstmannen besetzt.


  • ca.1090 geht sie durch Heirat der Luitgarde v. Zähringen, Tochter Bertholds, mit Gottfried Pfalzgraf v. Calw auf die Grafen von Calw und Eberstein über.


  • 1131 bringt Herzogin Uta v. Schauenburg die Burg, die sie von ihrem Vater, Gottfried von Calw erbt, mit in die Ehe mit Herzog Welf VI., einem Bruder Heinrichs des Stolzen von Bayern. Welf, erst 18jährig, gerät in Streit mit Utas Vetter, dem Grafen von Calw, welcher die Burg mit Verbündeten belagert.


  • 1133 veranlaßt Kaiser Lothar den Abzug der Belagerer. Später lebt Herzogin Uta, nach der Trennung von Welf, zeitweise auf der Burg.


  • ca.1200 erbt der Vetter Utas, Eberhard v. Eberstein die Burg, sie bleibt bis zum Aussterben der Ebersteiner (ca.1660) deren Lehen.


  • ca.1250 treten die Ganerben immer mehr als eigentliche Herren der Burg auf, besonders die Ritter v. Schauenburg, die Vorfahren der heutigen Familie v. Schauenburg.


  • 1432 die bekannteste Schauenburger Fehde (ausführlicher Bericht in der Schloßwirtschaft).
  • um 1500 wohnen die Besitzer nur noch zeitweise hier und ziehen in ihre Stadthäuser. in den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts wird die Burg stark in Mitleidenschaft gezogen.


  • 1650 - 1661 ist Grimmelshausen, der Dichter des Simplicius Simplizissimus Verwalter der Schauenburger und zeitweise Burggraf.


  • ab 1659 wird die Unterhaltspflicht von der Burg auf das Schloß in Gaisbach übertragen.


  • 1731 wird überliefert, daß die Burg "gänzlich in Ruinen liegt".


  • Oberkirch Burg Fürsteneck

    Von Burg Fürsteneck existiert nur noch wenige Reste. Die Burg ist in Privatbesitz und nur mit Erlaubnis des Besitzers erkundbar. Der Weg zur Burg führt über eine steile Treppe. Fürsteneck besteht aus einer großen ebenen Fläche und einer einzelnen hohen Mauer, die als einziges Element von der Burg zeugt. Auf dem Plateau befinden sich noch die Fundamente der einstigen Anlage, die unter einer Menge Laub und Erde seit den Ausgrabungen fast unkenntlich verschwunden sind . Laut Ausgrabungen handelte es sich bei der Burg um einen großen Hof mit einem Wohnturm am westlichen Ende. Zwei weitere kleinere Gebäude sollen sich in dem ovalen Hof befunden haben. Der Schacht eines nicht mehr existenten Brunnens wurde ebenfalls entdeckt. Von der äußeren Wehrmauer steht noch ein großes Stück. An den umliegenden Abhängen sind noch Reste des Fundamentes der Ringmauer auszumachen.

    Die Burg wurde zum Ende des 12. Jahrhunderts durch die Zähringer erbaut. 1225 wird sie urkundlich erstmals erwähnt. 1286 wurden Friedrich und Egino Fürstenberg Ministeriale König Rudolfs I zu den Burgherren. 1635 wird Fürsteneck in Aufschriften zum ersten Mal als Ruine genannt. Sie wurde wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg zerstört.

    Geschichte von Oberkirch

    Oberkirch wurde im 11. Jahrhundert als Obernchirchen erstmals erwähnt. Die Siedlung wurde wohl von den Zähringern angelegt und lag nördlich der heutigen Stadt. Wohl nach 1218 kam der Ort an das Reich und wurde den Markgrafen von Baden zu Lehen gegeben. 1225 wurde es als civitas und später als oppidum erwähnt. 1246 wurde der Ort niedergebrannt und danach an heutiger Stelle neu erbaut. über die Fürstenberger kam Oberkirch 1303 an das Bistum Straßburg. 1326 wurden ihm die Stadtrechte verliehen. Bis auf wenige Unterbrechungen wurde es von den Straßburger Bischöfen beherrscht, doch war es teilweise zu Lehen vergeben (1604 bis 1634 und 1649 bis 1665 an Württemberg und 1683 bis 1697 an Baden). Im 15. Jahrhundert wurde Oberkirch Sitz eines Vogts, dem mehrere Gerichte im Umland unterstanden. Im 30-jährigen Krieg wurde es stark zerstört, ebenso 1689 (bis auf die Kirche), danach aber wieder aufgebaut. 1803 kam Oberkirch zu Baden und wurde Sitz eines Amtes, das 1936 aufgehoben wurde. Sein Gebiet wurde überwiegend dem Bezirksamt Offenburg zugeordnet, aus dem 1939 der Landkreis Offenburg hervorging.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Landkreis Offenburg zum Land Baden und ab 1952 zum Regierungsbezirk Südbaden. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Offenburg aufgelöst. Er wurde dem neu gebildeten Ortenaukreis zugeordnet. Die Eingliederung von neun umliegenden Gemeinden Anfang der 1970er-Jahre schaffte die Voraussetzungen, dass die Einwohnerzahl 2002 die 20.000-Grenzmarke überschreiten konnte. Daraufhin stelle die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 2004 beschloss. Oberkirch wurde somit die fünfte Große Kreisstadt im Ortenaukreis.

    Auch die Stadtteile haben eine lange Geschichte. Sie gehörten fast alle zum Gericht Oberkirch des Bistums Straßburg (Gaisbach war vor 1805 ein ritterschaftlicher Ort (Schauenburg), Nußbach und Zusenhofen gehörten zu Vorderösterreich), kamen alle mit Oberkirch 1805 an Baden und gehörten danach meist zum Amtsbezirk Oberkirch. Meisenbühl, Nußbach, Stadelhofen und Zusenhofen gehörten zunächst zum Amt Appenweier und kamen erst 1819 zum Bezirksamt Oberkirch, Ringelbach gehörte zum Amt Achern und kam ebenfalls 1819 zum Bezirksamt Oberkirch. Bei der Auflösung des Bezirksamts Oberkirch 1936 kamen alle Gemeinden zum Bezirksamt Offenburg sowie 1939 zum Landkreis Offenburg.

    Bottenau wurde erst 1935 als selbständige Gemeinde gebildet. Der namensgebende Ort war 1296 als Botnowe erstmals erwähnt worden und gehörte bis 1935 zur Gemeinde Durbach. Die zu Bottenau gehörigen Weiler Diebersbach (1381 als Diepolczbach erwähnt) und Schlatten (1381 als "in dem Slatten" erwähnt) gehörten bis 1935 zur Gemeinde Butschbach sowie Meisenbühl (1432 als "uff der Egesen" erwähnt) zur aufgelösten Gemeinde Herztal. Herztal (1346 "zu Hetzelis" erstmals erwähnt und heute zum Stadtteil Nußbach gehörig), war seit 1846 der Name der Gemeinde Meisenbühl, als diese aus mehreren Weilern neu gebildet worden war.

    Butschbach wurde 1360 als Buspbach by Fursteneck, Haslach 1247 als Hasilach, ödsbach im 11. Jahrhundert als Ongisbach, Ringelbach 1225 als "in dem Ringelbach" Stadelhofen 1347 als Stadelhoven und Tiergarten 1319 als "in dem Thiergarten" erstmals erwähnt und waren früh Teil des Hochstifts Straßburg, Gericht Oberkirch bzw. Oppenau.

    Gaisbach, 1225 "in dem Geißbach" erstmals erwähnt, entwickelte sich am Fuße der Schauenburg, die ein eigenständiges Territorium der Ritterschaft Ortenau ausmachte und kam 1805 an Baden.



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