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Ringsheim - Ortenau
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Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: ![]() |
Rund um Ringsheim

St. Johann Baptist
Im 8. Jahrhundert gehörte ein Fron-/Herrenhof zur Mark Ettenheim und kam mit dieser vielleicht durch die Schenkung eines gewissen Ruodharius an das Bistum Straßburg. Dieses brachte die Mark in das Ausstattungsgut des von ihm gegründeten Klosters Ettenheimmünster hinein. Der westliche Teil der Mark, darunter Ringsheim, kam aber nie ganz in den Besitz des Klosters. Es hatte aber immer das Patronats- und Zehntrecht über die Gemeinde. Seit 1100 ist die Landeshoheit über Ringsheim in der Hand der Bischöfe von Straßburg und blieb dort bis 1803.
Am 29. April 1226 ließ sich das Kloster in Ettenheimmünster von Papst Honorius III in einem feierlichen Privileg seine Rechte und Einkünfte bestätigen. Dabei werden der Herrenhof und eine Kapelle in "Ringishein" genannt; es ist die erste bekannte urkundliche Erwähnung Ringsheims.
Um 1300, als Ringsheim bereits 400 Einwohner hatte, erfolgt die Ablösung der Gemeinde von der Mutterkirche in Ettenheim. Ringsheim wurde eine selbstständige Pfarrei, bekam eine eigene Pfarrkirche mit Pfarrhaus auf dem Areal des Herrenhofes. Das Kirchenpatronat wird von der über einer Quelle erbauten alten Johanneskapelle am Berg übernommen.
1762 vermerkte der damalige Straßburger Generalvikar und Weihbischof Toussant Duverin in einem Visitationsprotokoll, dass die damals 500 Jahre alte Kirche viel zu klein ist, 1782 fasst sie kaum die Hälfte der Pfarrkinder. Außerdem ist sie baufällig.

In Ringsheim hat der Weinanbau eine lange Tradition. Schon immer wurden hier hervorragende Weine ausgebaut, die bei zahllosen Prämierungen immer wieder ein Prädikat (Goldmedaillen, Silbermedaillen) erhielten.
Auch in Ringsheim - wie im übrigen Breisgau - dominieren die tiefgründigen Löß- und Lößlehmböden. Mit ihrer Südwestausrichtung verfügen sie über die ideale Lage, um möglichst viel Sonneneinstrahlung zu erhalten. Müller-Thurgau und der Blaue Spätburgunder sind die beiden Hauptrebsorten . Doch auch der Ruländer mit rund einem Fünftel der bepflanzten Rebfläche sowie Gewürztraminer und Weißburgunder sind hervorragende Weine.
Viele der Ringsheimer Winzer sind in der Winzergenossenschaft zusammengeschlossen. 1954 beschlossen 38 Ringsheimer Winzer, sich genossenschaftlich zusammenzuschließen und Mitglied der Bezirks-Winzergenossenschaft in Lahr zu werden. Damals ahnte wohl kaum jemand von ihnen, dass sich rund 17 Jahre später dieser Verbund wieder auflösen würde. Doch die Alternative konnte sich sehen lassen: Mit dem Badischen Winzerkeller in Breisach stand ein adäquater Partner bereit, um bereitwillig auch der neu beigetretenen Winzergenossenschaft Ringsheim seine Ressourcen hinsichtlich Kellerwirtschaft, Marketing und Vertrieb zur Verfügung zu stellen. Aus den drei Dutzend Mitgliedern der Gründerzeit sind mittlerweile 74 Mitgliedsfamilien geworden, die etwas mehr als 64 ha der Lage Ringsheimer Kaiserberg bewirtschaften.
Vorsitzender der Winzergenossenschaft ist Josef Muttach, Geschäftsführer ist Lothar Weber. Gemeinsam mit dem Badischen Winzerkeller wurden 1996 neue Etiketten entworfen, die unverwechselbar den Zusammenhang zwischen Eisenerz und Weinbau in Ringsheim deutlich machen. Schon in den Zeiten der Kelten wurde in Ringsheim Eisenerz abgebaut. Von 1937 bis 1969 wurde dann in großem Stil das Eisenerz im Untertagebau abgebaut. So kam es, dass die Farbe Rot das Wahrzeichen von Ringsheim in jener Zeit wurde. Wer aufmerksam hinschaut, kann heute noch einzelne Erzflöße in den Reben sehen.
Aus der Heimatgeschichte

Ringsheim gehörte zum bischöflich-straßburgischen Oberamt Ettenheim. Als in der Säkularisation 1803 das rechtsrheinische fürstbischöfliche Gebiet an Baden fiel, kam Ringsheim zunächst zum Amt Mahlberg und von 1809 an zum Amt Ettenheim, welches bis 1924 bestand. Dann war Ringsheim die südlichste Gemeinde des Landkreises Lahr. Seit der Kreisreform ist es dem Ortenaukreis zugehörig.

Einige noch heute gepflegte barocke Wohnhäuser stammen aus dem 18. Jahrhundert. So das Pfarrhaus von 1777. Im Jahre 1757 wurde das große barocke Friedhofskreuz erstellt. Zahlreiche Feldkreuze zeugen von einem standhaften Katholizismus. 1670 wurde über dem Johannesbrunnen die Johanneskapelle erbaut. Die Quelle galt als heilsam bei Augenleiden und Fieber, und im 18. Jahrhundert blühte hier eine kleine Wallfahrt.
In den Jahren 1784/85 entstand unter dem vorletzten Abt Landolin Flum von Ettenheimmünster die denkmalgeschützte spätbarocke Pfarrkirche, ein Werk von Joseph Hirschbühl, aus einer Vorarlberger Baumeistersippe. Ihr klarer, abgewogener, eindrucksvoller Baukörper prägt seitdem als Hauptsehenswürdigkeit das Bild des Ortes.
Aus Ringsheim stammt Dr. Karl Person (1887-1956), der letzte Präsident des Badischen Landtags.
Die Johanneskapelle - ein Kleinod abseits