[X]
Oberwolfach - Kinzigtal / Ortenau


Der Luftkurort Oberwolfach liegt in 270 bis 948 Meter Höhe im mittleren Schwarzwald am Unterlauf der Wolf, einem Nebenfluss der Kinzig. Die Gemeinde grenzt im Norden an Bad Peterstal-Griesbach, im Osten an Bad Rippoldsau-Schapbach im Landkreis Freudenstadt, im Süden an die Städte Wolfach und Hausach und im Westen an Oberharmersbach.
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: Lageplan Gemeinde Oberwolfach


Rund um Oberwolfach Grube Wenzel




Historischer Stich
Grube Wenzel
Über die ersten Arbeiten in der Grube ist leider nichts bekannt als der Hinweis in der Urkunde von 1397 über eine Bergmanns-Siedlung der Bergleute aus dem Frohnbach. Da in diesem Tal keine anderen Vererzungen festgestellt werden konnten als der Wenzelgang, muss der Grubenbetrieb zumindest einige Zeit vor der Erwähnung der Siedlung schon begonnen haben. Wir können daher den Anfang getrost auf die Zeit um 1300 ansetzen.

Erst in einem Untersuchungsbericht des sächsischen Bergmeisters Siessen aus dem Jahr 1700 erfahren wir wieder etwas über unser Bergwerk. Da wird die Besonderheit des Erzganges als "ein Bley- und Silbergang" beschrieben. Auch ist nur bekannt, dass der Gang mit einem Tagschacht und einem Querschlag angegangen wurde. Sehr ergiebig kann das Werk nicht gewesen sein. Irgendwann danach müssen die Alten die Grube aufgegeben haben. Auch darüber haben wir keine genaue Angabe.

Im Jahr 1760 nahm der fürstenbergische Bergschreiber Kapf das Werk wieder auf. 1765 war dann die St.-Wenzel-Gewerkschaft zustande gekommen. So wältigte man den Querschlag-Stollen wieder auf und begann den südlichen Stollen weiter vorzutreiben, da der nördliche Stollen offenbar abgebaut war. Schon 1767 war man an das hier etwa 80 Meter lange Haupterzmittel gelangt. Die Alten hatten nur 4 Meter zu früh mit der Arbeit aufgehört.

Nun konnte man an die Gewerkschaftsmitglieder für ihre Anteile (Kuxe) Gewinne auszahlen. 1767 erhielten sie pro Kux 44 Gulden Ausbeute, die bis 1770 sogar auf 200 Gulden anstieg. 1768 wurde ein Ausbeutetaler geprägt, der auf der Vorderseite das Bild des Fürsten Joseph Wenzel von Fürstenberg trägt und auf der Rückseite eine Darstellung der Grube mit Stollenmundloch, Tagschacht und Zechenhaus zeigt. Dieses Erzmittel war in nur fünf Jahren fast vollständig abgebaut. Es lieferte rund 3 Tonnen Silber.

Bereits 1771 begann man mit dem Tiefstollen, der jedoch erst 1781 den Anschluss an die Grube erreichte, da man vorher etwa 170 m weit in den Berg hinein den Erzgang vergeblich gesucht hatte. Auch versuchte man im Norden den Gang weiterzuverfolgen. Dies blieb ohne Erfolg. So musste für die Jahre 1783 bis 1785 Zubuße verlangt werden. Danach erschloss man in den tiefen Strecken weitere Erzvorkommen, sodass wieder Ausbeute verteilt werden konnte.

1803 und 1804 gab man die Arbeiten im Norden der Grube auf. Auch in den tiefen Strecken musste man die Arbeiten verschiedentlich einstellen, weil zuviel Wasser eindrang und die Belüftung Schwierigkeiten bereitete. 1815 wurden die Arbeiten schließlich ganz aufgegeben, und 1823 kam der Betrieb völlig zum Erliegen.


Grube Wenzel
eine Besucherattraktion
In diesen letzten Jahren waren nochmals rund eine Tonne Silber abgebaut worden. Dazu kamen noch rund 400 kg Kupfer und 850 kg bleihaltige Produkte. Alles zusammen hatte damals einen Wert von 412495 Gulden.

1839 bis 1842 untersuchte der Badische Generalbergwerksverein die Grube, ohne jedoch bauwürdige Vererzungen feststellen zu können. In dieser Zeit wurden nochmals 4,5 Tonnen Erz zur Schmelzhütte im Münstertal gebracht, die fast 23 kg Silber und 400 kg Blei erbrachten.

Auch 1938/39 wurde die Grube im Rahmen des Vierjahresplanes noch einmal untersucht. Aber es kam nicht mehr zu Abbauarbeiten, da man die Grube für nicht bauwürdig hielt. Die Idee, ein Besucherbergwerk zu schaffen, beschäftigte schon seit Jahren die Freunde des alten Bergbaus. 1996 nahm diese Vorstellung Gestalt an. Im Sommer erfolgte eine erste Expedition in das alte Bergwerk mit Bergleuten, Vertretern des Bergamtes und des Oberwolfacher Bauhofs. Man schätzte dabei den Aufwand für die Aufwältigung ab.

Im Jahr 1997 wurde der "Förderverein Besucherbergwerke" ins Leben gerufen, dessen Vorsitzende Cordula Kovac wurde. In kurzer Zeit wurden tatkräftige Mitarbeiter gefunden. Zuerst jedoch musste die Finanzierung sichergestellt werden. 162.000 DM flossen aus Landesmitteln, 30.000 DM stellte die Stadt Wolfach zur Verfügung und die restlichen 324.000 DM trug die Gemeinde Oberwolfach. Weil die Grube im Besitz des Fürstlich-Fürstenbergischen Hauses ist, mussten auch mit ihm Verhandlungen aufgenommen werden. Anfang des Jahres 1999 wurde der Vertrag unterschrieben. Und nun konnten die Arbeiten beginnen. In rund 5000 Arbeitsstunden wurde der inzwischen völlig zugefallene Stollen wieder aufgewältigt und in anstrengender Arbeit etwa 180 Kubikmeter Gestein und Erde aus dem Berg geholt. Das Stollenmundloch musste bergbaulich richtig durch hölzerne Türstockverbauung gesichert werden, und in den Stollen waren Leitern (bergmännisch Fahrten genannt) und Bühnen einzubringen. Als dann noch die Beleuchtung angebracht war, durften die Besucher erwartet werden. Inzwischen wurden weitere Strecken ausgebaut und das Wasser aus den tiefen Stollen herausgepumpt.

Öffnungszeiten

Das Besucherbergwerk ist geöffnet von April bis Ende Oktober. Dienstag bis Sonntag finden täglich 3 garantierte Führungen um 11:00 Uhr, 13:00 Uhr und 15:00 Uhr statt montags ist das Bergwerk geschlossen.



Geschichte Oberwolfachs


Die Gemeinde Oberwolfach wurde nach einer Urkunde, die im Freiburger Diözesanarchiv aufbewahrt wird, im Jahre 1275 erstmals schriftlich erwähnt. Da dieses Gemeinwesen zu dieser Zeit bereits eine Kirche und einen eigenen Pfarrer besaß, kann als sicher angenommen werden, daß die Besiedlung des Tales schon viel früher erfolgt ist. Auch die in unmittelbarer Nähe des Ortsteils Kirche stehende Burg Wolfach, die nachweisbar schon vor dem Jahre 1100 erbaut wurde, bekräftigt diese Annahme.

Grundherren der ersten Jahrhunderte waren die Grafen von Fürstenberg. Daneben traten auch die Herren von Geroldseck als Lehensherren auf der Gemarkung auf. Die Bevölkerung des früheren Mittelalters lebte hauptsächlich von der Landwirtschaft und dem Kleingewerbe. Im 17 Jahrhundert kam dann der Bergbau hinzu. Dieser erlangte im Laufe der Jahre eine immer größere Bedeutung. Es wurde nach allen möglichen Mineralien geschürft. Zahlreiche Stolleneingänge künden heute noch von diesem blühenden Gewerbe. Heute ist nur noch die Grube "Clara" in Betrieb. Hier wird hauptsächlich Schwer - und Flußspat abgebaut.

Im zunehmenden Industriezeitalter entwickelte sich auch in Oberwolfach Gewerbe, Handwerk und Kleinindustrie, doch ist die Land- und Forstwirtschaft eine tragende Säule für die Bewohner des Tales geblieben. In der neueren Zeit hat sich auch der Fremdenverkehr sehr stark entwickelt.

Die Pfarrkirche St. Bartholomäus Oberwolfach wurde in den Jahren 1755 bis 1762 von dem fürstenbergischen Baumeister Franz Salzmann erbaut. Das Innere dieses in der Ortsmitte stehenden, anerkannten Baudenkmals wurde im Rokokostil mit reichhaltiger Stuckdecke errichtet. Der Hauptaltar und die Seitenaltäre besitzen barocke Säulenaufbauten mit Rocailleverzierung. Mit großem finanziellem und zeitlichem Aufwand wurde in den Jahren 1982 bis 1984 die ganze Innenausstattung der Kirche von der Firma Werner Grabsch, Malermeister und Restaurator in Oberwolfach, konserviert, renoviert und restauriert, so daß die Pfarrkirche St. Bartholomäus wieder als ein Kleinod der Gemeinde Oberwolfach angesehen werden kann.

Neue Fotogalerien: Hornberger Schießen | 50 Jahre Trachtengruppe Hornberg | 50 Jahre Ortenauer Weinfest | Chrysanthema 2008
Achern | Appenweier | Bad Peterstal-Griesbach | Berghaupten | Biberach | Durbach | Ettenheim | Fischerbach | Friesenheim | Gengenbach | Gutach | Haslach im Kinzigtal | Hausach | Hofstetten | Hohberg | Hornberg | Kappel-Grafenhausen | Kappelrodeck | Kehl | Kippenheim | Lahr | Lauf | Lautenbach | Mahlberg | Meißenheim | Mühlenbach | Neuried | Nordrach | Oberharmersbach | Oberkirch | Offenburg | Ohlsbach | Oppenau | Ortenberg | Ottenhöfen | Renchen | Rheinau | Ringsheim | Rust | Sasbach | Sasbachwalden | Schuttertal | Schutterwald | Schwanau | Seebach | Seelbach | Steinach | Willstätt | Wolfach | Zell a.H. | STARTSEITE