![]() |
Nordrach - Schwarzwald / Ortenau
|
![]() |
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: ![]() |
Rund um Nordrach
In direkter Umgebung des Schwimmbades befindet sich das 1991 eröffnete Nordracher Puppenmuseum das mit seinen schon mehr als 100.000 Besuchern in der Statistik der meistbesuchten Museen des Ortenaukreises an zweiter Stelle -gleich hinter dem Schwarzwälder Freilichtmuseum in Gutach- liegt. In dem bunt bemalten einzigartigen Puppenmuseum sind auf 250 Quadratmetern Gesamtfläche mehr als 1500 meist von Gaby Spitzmüller gearbeitete und gesammelte Puppen und Teddys zu besichtigen.
Das Nordracher Puppenmuseum weicht von den sonst üblichen Ausstellungsformen ab, indem die insgesamt 31 Vitrinen thematisch ausgerichtet sind. Das dörfliche Leben wird in mehreren Themenbereichen dokumentiert: Schwarzwälder Trachtenhochzeit, dörfliche Schulklasse, Kinderchor, Tiroler Bändertanz (mit 60 Dirndl- und Lederhosengruppen), Hühnerhof und Landwirtschaft in den vier Jahreszeiten. Die Flößer-Puppen erinnern an ein auch in Nordrach einst blühendes Gewerbe, eine "Auswandergruppe" an die Zwangs-Auswanderung nach Amerika, die 1851 und 1852 tatsächlich stattfand.

Öffnungszeiten (puppenmuseum):
Das Puppenmuseum ist vom 1. Juli bis 15. September täglich von 14 bis 17 Uhr geöffnet, ansonsten Samstag, Sonntag und an Feiertagen jeweils von 14 bis 17 Uhr, im Winter von 14 bis 16.30 Uhr. Für Gruppen jederzeit nach Vereinbarung. Rufen Sie an: 07838/636 oder 1225 oder 929921, Fax:07838/313.
Maile-Gießler-Mühle

Früher hatte fast jeder Hof im Nordrachtal eine Mühle, manchmal nutzte man auch gemeinsam mit dem Nachbarn die Mühle, entweder privat oder auch gewerblich. Die am Ortseingang links am Bach stehende Mühle ist mehr als 100 Jahre alt. Die Mühlenaufschrift "LK 1881" besagt, daß Leo Körnle diese im Jahre 1881 erbaut hat. Der Großvater des heute als "Maile-Gießler" bekannten jetzigen Hofbesitzers, Johannes Maile, hat diese für seinen Privatbedarf von Leo Körnle erbauen lassen. Auch der Vater des "Maile-Gießler", Wilhelm Gießler, hat die Mühle genutzt. Weil durch ein Hochwasser das Wehr beim Anwesen Schmezer im Jahre 1947 weggerissen wurde und -in der Nachkriegszeit- schlecht wieder aufgebaut werden konnte, wurde die Mühle seit 1947 nicht mehr genutzt, während das Wehr 1949 wiederher-gestellt wurde. So leistete die Mühle von 1881 bis 1947 treue Dienste. Nach der Renovierung durch den Schwarzwaldverein präsentiert sich die mehr als 100 Jahre alte Hofmühle in neuem Glanz. Das in seinen Originalzustand versetzte Gebäude -mit Wasserrad und Außenanlagen- wurde damit vor dem völligen Zerfall gerettet und gibt auch den folgenden Generation wertvolle Einblicke in das Leben unserer Vorfahren. Etwa alle vier bis sechs Wochen wird der Mahlvorgang im Innern der Mühle erklärt. Bei den Vorführungen wird zunächst die volle Wasserkraft auf das Wasserrad geleitet. Langsam setzt sich dann das Räderwerk der Mühle in Bewegung. Nun kommt das Korn zunächst in Trichter, fällt durch den Rüttler in die Mahlsteine (zwei wuchtige Sandsteine), wird dort gemahlen - und gelangt dann in den Mehlkasten, wo es sortiert wird - in Mehl und Kleie. Das Mehl wird von der Haspel erfaßt und gegen ein Sieb geschleudert, dort fällt es dann in den Mehltrog. Das gröbere Material -Kleie- kommt durch den "Kleienkotzer" auf ein Sieb und wird als Schrot zur Schweinefütterung aber auch zur Herstellung von Vollkornbrot verwendet.
Backofenschmiede

Unter der fachkundigen Anleitung von "Schmiedemeister" Karl Oehler wurde vor allem erreicht, daß diese alte handwerkliche Schmiede im Original erhalten bleibt. Die Backofenschmiede ist nicht nur mit den historischen Werkzeugen wiederausgestattet, sondern auch mit anderen typischen Utensilien versehen. So sieht man vor der Schmiede das Fahrrad des Schmieds, an der speichertreppe ein Paar Schuhe, auf der Werkbank seine Notizbücher....., gerade so, als sei der Meister (August Gmeiner) nur kurz zum Mittagessen ins Haus hochgegangen. Bei den Vorführungen konnte man schon öfter miterleben, wie ein Pferd beschlagen wird oder wie ein Messer entsteht.
Geschichte Nordrachs

Pfarrkirche St. Ulrich
in Nodrach
Die Gemarkungsfläche beträgt rund 3800 Hektar und besteht überwiegend aus Wald. Die Holzverarbeitung hat daher eine lange Tradition im Nordrachtal. Es finden sich mehrere Sägewerke sowie eine Reihe von weiterverarbeitenden Betrieben im Ort.
Die Ortschaft hat ihren Namen vom 12 Kilometer langen Talbach erhalten, der früher "Norderaha" hieß. Er mündet bei Zell in den Harmersbach und mit ihr weiter südlich bei Biberach in die Kinzig. Die Gemeinde weist zwei Siedlungsschwerpunkte auf: Nordrach-Dorf in der Talmitte, meistens nur Dorf genannt, und nördlich davon der Ortsteil Kolonie.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1139. Der hintere Teil des Tals gehörte ebenso wie der Mühlstein zum Kloster Gengenbach, während das übrige Gebiet der Reichsstadt Zell zugehörig war. Im Jahr 1803 wurde Nordrach von Zell abgetrennt und 1929 erfolgte die Vereinigung von Nordrach-Dorf und Kolonie zu Nordrach.
Im heute staatlich anerkannten Luftkurort Nordrach wurden bereits seit 1891 in mehreren Sanatorien Lungenkranke behandelt, da sich das Tal dazu bestens eignete. Kurbetriebe gibt es dort heute auch noch, der medizinische Schwerpunkt liegt heute allerdings in anderen Bereichen.
Kolonie
Der Name Kolonie geht auf eine Aussiedlung des Klosters Gengenbach zurück. Im Jahr 1695 wurde in dieser waldreichen Gegend eine Glashütte gegründet, die neben Glasgegenständen auch aus Kobalt Blaufarbe herstellte.
Mühlstein
Ein weit über Nordrach hinaus bekanntes Gebiet ist der Mühlstein. Die Bezeichnung kommt vermutlich nicht von der Mahlmühle, sondern wahrscheinlich von einer Malstätte, eine andere Bezeichnung für Gerichtsplatz. Der alte Vogtsbauernhof ist bekannt durch die Erzählung "Der Vogt auf Mühlstein" von dem aus dem Kinzigtal stammenden Schriftsteller und Pfarrer Heinrich Hansjakob.
Sehenswert in Nordrach: die Pfarrkirche St. Ulrich