[X]
Ortenberg - Ortenau


Ortenberg liegt in den Vorbergen des Schwarzwalds am Ausgang des Kinzigtals in die Rheinebene, 5 km von der Kreisstadt Offenburg entfernt. Die Badische Weinstraße führt durch Ortenberg. Die Gemeinde ist an drei Seiten vom Stadtgebiet Offenburgs umschlossen und grenzt im Osten an Ohlsbach.
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: Lageplan Gemeinde Ortenberg




Der Wein und Ortenberg




Der Stein zu Ortenberg
Prähistorische Wurzeln

Wie einige Funde und Besiedlungsspuren rund um den Ortenberger Schlossberg nahlegen, war der den Kinzigtaleingang beherrschende Bergsporn schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Einer der Relikte aus diesen Zeiten ist der im Volksmund "Gluggelistein" oder "Bibelistein" genannte, sagenumwobene Menhir nur wenige Meter oberhalb des Ortenberger Schlosses. Errichtet wurde dieser vor etwa 4.000 Jahren von einem im Oberrheingebiet ansässigen keltischen Volk. Über dessen Zweck kann heute nur spekuliert werden - Gerichtsstein, Fürstengrab, Opferstätte, ...? Kann hierauf der im Mittelalter als Synonym für die Burg gängige Begriff "Der Stein zu Ortenberg" zurück geführt werden?

Angesichts des exponierten Standortes mit einem beeindruckenden Rundblick, kann der Betrachter sich mühelos in imaginäre historische Welten entführen lassen und es fällt ihm schwer, sein Phantasie bezüglich dessen, was sich hier in grauer Vorzeit abgespielt haben könnte, zu zügeln. Der Menhir befindet sich inmitten der Reben, ist aber vom Kammweg hinter dem Ortenberger Schloss aus gut zu sehen, ein Hinweisschild am Wegesrand weist auf dieses außergewöhnliche Monument hin.

Antike und Mittelalter

Für die Folgezeit werden auf dem Bergsporn römische und allemannische Stützpunkte zur Überwachung der Kinzigtalstraße von Straßburg nach Rottweil vermutet. Die Burg selbst wurde im Jahr 1233 erstmals urkundlich erwähnt, sie ist jedoch mit Sicherheit wesentlich älter und war wohl bis 1233 im Besitz der Zähringer, die damals Herren des Gaues und damit der Burg waren. Die Burg wurde am 13. Juli 1678 von französischen Truppen erobert und geschleift.

Neuzeit

Nach der Zerstörung und einem 160 Jahre dauernden Dornröschenschlaf als Ruine wurde die ganze Anlage 1833 von dem livländischen Kaufmann Leonhard von Berckholtz erworben und in den Jahren 1838 - 1843 in der heutigen Form wieder aufgebaut. Im Zusammenhang mit der Burg, die namensgebend für das Dorf war, sei erwähnt, dass von dem Namen "Ortenberg" und der Landschaftsbezeichnung "Mortenau" die heutige Landschaftsbezeichnung "Ortenau" entstand, die durch die Bildung des Ortenaukreises im Zuge der Kreisreform eine neue Bedeutung und Aufwertung erfuhr. Die Burg ist heute eine der schönsten und romantischsten Jugendherbergen Deutschlands. Ihre Turmanlagen sind der Öffentlichkeit zugänglich. Gruppenführungen durch die alten Gemäuer können über Tel./Fax 0781/33774 gebucht werden.


Weingut Schloss
Ortenberg - Weinkeller
Die Klosterruine ist frei zugänglich. Einkehren können Sie im Klosterhof-Allerheiligen. Allerheiligen liegt ca. 10km nördlich von Oppenau. Zu erreichen mit dem PKW über die K5370 oder mit dem Nahverkehr. Gebührenfreie Parkplätze sind an der Ruine und am Wasserfall ausreichend vorhanden. Die Wanderung zu Fuß führt über den Lierbachtalweg. Auch als Ausgangspunkt für eine Rundwanderung bietet sich Allerheiligen an.

Die "Allerheiligen-Wasserfälle" gehören zu den größten Wasserfällen des Schwarzwaldes. Die Schluchten sind zusammen mit der Klosterruine besonders im Sommer ein viel besuchter Ort. Über 100m stürzt das Wasser in mehreren Stufen hinab ins Lierbachtal.



Geschichte Ortenbergs


Schlosspavillion zu Ortenberg
Die Gemeinde Ortenberg, die am Eingang des Kinzigtals liegt, ist urkundlich erstmals im Jahre 1148 in der Handschrift "Rotulus Sanpetrinus" als "Dattenwillre" erwähnt. Die Bezeichnung "Ortinberch" taucht erstmals 1237-1254 urkundlich auf. 2 große Baudenkmäler der Ortenau sind die Wahrzeichen der rund 3000 Einwohner zählenden Rebgemeinde. Es sind dies Schloß Ortenberg und die Bühlwegkirche. Die ehemalige Reichsburg ist vermutlich älter als das Dorf selbst. Sie ist urkundlich erstmals 1233 erwähnt, ist jedoch mit Sicherheit wesentlich älter und war wohl bis 1233 im Besitz der Zähringer, die damals Herren des Gaues und damit der Burg waren. Am 13. Juli 1678 wurde die Burg zerstört und erst 1833 von dem livländischen Kaufmann Leonhard von Berckholtz als Ruine erworben und in den Jahren 1838 - 1843 in der heutigen Form wieder aufgebaut. Im Zusammenhang mit der Burg, die namensgebend für das Dorf war, sei erwähnt, dass von dem Namen "Ortenberg" und der Landschaftsbezeichnung "Mortenau" die heutige Landschaftsbezeichnung "Ortenau" entstand, die durch die Bildung des Ortenaukreises im Zuge der Kreisreform eine neue Bedeutung bzw. Aufwertung erfuhr.

Die Burg ist heute eine der schönsten und romantischsten Jugendherbergen Deutschlands. Ihre Turmanlagen sind der Öffentlichkeit zugänglich. Gruppenführungen durch die alten Gemäuer können gebucht werden. Die gesamte Schlossanlage erfuhr in den Jahren 1974 - 1988 mit einem Kostenaufwand von ca. 1 Million Euro eine Sanierung. Zu einem weiteren Wahrzeichen, der Bühlwegkirche - Die jetzige Kapelle wurde 1497, im damaligen gotischen Stil erbaut. Sie wird seit 1972 ökumenisch genutzt. Eine Vorgänger-Kirche im 1674 ist bezeugt. Bedeutsam sind die wiederentdeckten Fresken im Inneren des Kirchleins, das durch seine landschaftlich besonders reizvoll exponierte Lage in seiner Bedeutung noch unterstrichen wird. Das kunstträchtige Bauwerk erfuhr in den Jahren 1979 und 1980 eine gründliche Außen- und 1991 und 1992 eine bedeutsame Innenrenovation. Als die Kirche zu klein wurde, erbaute man im Jahre 1824 die jetzige, dem Apostel St.Bartholomäus geweihte Pfarrkirche im Weinbrennerstil.

Prägendes Element des Dorfes ist seit Jahrhunderten der Weinbau, der aufgrund der begünstigten Lage Spitzensorten vieler Weine in Ortenbergs Rebbergen heranreifen lässt. Zwei Betriebe bauen den Ortenberger Wein aus. Es sind dies die Winzergenossenschaft Gengenbach, zu der die Mehrzahl der Ortenberger Winzer seit 1998 mit ca. 38 ha gehören, und das Weingut "Schloß Ortenberg" mit ca. 40 ha Reben. In den Ortenberger Reben werden folgende Sorten angebaut: Müller-Thurgau, Sylvaner, Riesling, Ruländer, Spätburgunder, Traminer, Gewürztraminer, Muskat-Ottonell, Muskateller, Findling, Scheurebe. Fortschrittlicher Geist beseelte die Ortenberger Winzer, die nach dem Kriege daran gingen, nicht nur einen Keller zu bauen, sondern auch die Rebflurbereinigung durchzuführen, die heute abgeschlossen und die unabdingbare Voraussetzung für den Rebbau in unserer Zeit ist. Durch den Ort läuft die badische Weinstraße.

Neben dem Rebbau ist der Obstbau ein wichtiger Wirtschaftszweig der heimischen Landwirtschaft. In der Gemeinde befindet sich der Obstgroßmarkt, der seine Erzeugnisse zusammen mit dem Renchtäler Obstgroßmarkt vermarktet. Die Landwirtschaft wird von den hiesigen Bürgern teilweise hauptberuflich, vorwiegend aber nebenberuflich betrieben.

Die Gemeinde selbst hat ca. 500 Arbeitsplätze in ihren Mauern aufzuweisen, die bei den vielen kleineren und mittleren Handwerksbetrieben zu finden sind. Größter Betrieb ist der Industriebetrieb Westiform GmbH & Co. KG (früher Boos + Hahn), mit ca. 220 Beschäftigten.

Ein reges Vereinsleben kennzeichnet die kulturelle Aktivität der Ortenberger Bevölkerung. 16 Vereine gestalten das pulsierende Leben der Rebgemeinde. Sehr alte Vereine sind der Musikverein mit über 190-jährigem Bestehen, der Gesangverein mit über 140-jähriger Geschichte. Auch die Ortenberger Feuerwehr gehört zu den ältesten ihrer Art unserer badischen Heimat. Sie wurde 1870 gegründet.

Besonders beliebt ist der Rebort als Ausflugsziel und Ziel von Spaziergängern aus nah und fern. Berühmt und geschätzt ist die reichhaltige Palette der Ortenberger Gastronomie. Der badische Wein- und Waldlehrpfad, ein herrlich gelegener Panoramaweg durch die Rebberge ist einer der meist begangenen Sparzierwege der näheren und weiteren Umgebung mit dem einzigartigen Blick in das Kinzig- und Rheintal sowie in das badische und das benachbarte elsässische Land.

Besonders stolz sind die Ortenberger darauf, dass sie es beim Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" bis zur höchsten Spitze gebracht haben. Die Gemeinde wurde 1983 Bundessieger und von der Bundesrepublik Deutschland mit der Goldmedaille - es ist dies die höchste Auszeichnung - ausgezeichnet. Das blumenreiche, gepflegte Ortsbild hatte der Gemeinde zuvor schon 1979, 1981 und 1983 den Titel des Landessiegers Baden-Württemberg und die damit verbundene Goldmedaille erbracht. Seit 1970 erhielt sie stets erste Preise beim Dorfverschönerungswettbewerb auf Kreisebene, ergänzt durch Sonderpreise für die Restaurierung alter Brunnen und hervorragender Blumenschmuck. Die Bemühungen, ihr Dorf attraktiver werden zu lassen, haben die Ortenberger unter das Motto gestellt: "Ortenberg, das Dorf des Weines, der Blumen und der Brunnen". Alle 3 Motive sind im Gang durch den Ort anzutreffen.

Bademöglichkeit und zugleich Stätte des Angelsports ist der nahe, landschaftlich herrlich zu den Füßen des Ortenberger Schlosses gelegene und deshalb so benannte Schlossblicksee.

Die alte Rebgemeinde legt besonderen Wert auf die Heimat und Brauchtumspflege. Die alljährliche bedeutenste Veranstaltung ist das Ortenberger Winzerfest. Es ist in der weingesegneten Ortenau das größte seiner Art und wird am 1. Wochenende im November alljährlich als Erntedankfest der Winzer gefeiert. Seine Ursprünge reichen bis in die erste Hälfte des 18 Jahrhunderts zurück.

Tief in der Geschichte der Gemeinde verwurzelt ist auch das Patroziniumsfest. Die Gemeinde ist nämlich, wie schon erwähnt, dem hl. Apostel Bartholomäus geweiht, dessen Namenstag der 24. August ist. Das Patroziniumsfest wird seit einigen Jahren zusammen mit dem Pfarrfest Mitte September gefeiert. Alljährlich sind die Bürger Ortenbergs und Gäste aus nah und fern am 2. Wochenende im August zum Schlossfest in den Hof des Schlosses eingeladen. Ortenberg ist die Hochburg der alemannischen Brauchtumsfastnacht. Am Fastnachtssonntag zieht deren größte Veranstaltung, der seit 1965 bestehende Johrmärkt in "Montengro" der Fasentgemeinschaft Freies Montenegro, mittlerweile Tausende von Besuchern in den Ortsteil Käfersberg.

Reichhaltig ist das Angebot der kommunalen Einrichtungen. Die Gemeinde hat eine eigene Grund- und Hauptschule, einen Kindergarten, eine Dorfhelferinnenstation, eine Arzt- und zwei Zahnarztpraxen, eine Apotheke und zwei Geldinstitute. Die kommunale Infrastruktur wird ergänzt durch ein vielfältiges Angebot des heimischen Handwerks und Gewerbe. Besonderer Stolz der Ortenberger ist das im Oktober 1992 eingeweihte Gemeindezentrum mit Rat- und Feuerwehrhaus. Durch einen neu gestalteten Dorfplatz ist das Gemeindezentrum mit der Schlossberghalle verbunden. Die Schlossberghalle umfasst sowohl eine 3-teilige Sporthalle als auch eine Festhalle, welche durch ein Foyer verbunden sind. Neben der großen Sporthalle hat die Gemeinde 2 Fußballplätze mit Clubhaus, Tennisplätze und einen Hundesportplatz. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde ein vollkommen neues Straßennetz geschaffen, das gesamte Ortsgebiet kanalisiert und 1985/86 eine völlig neue Wasserversorgung gebaut.

Ortenberg steht mir zwei Gemeinden in partnerschaftlicher Verbundenheit. Im Jahre 1965 wurde über die Kirchengemeinden Ortenberg und Stotzheim aus dem Elsass erste freundschaftliche Bande geschlossen. Seit 1976 besteht eine Partnerschaft mit dem gleichnamigen Städtchen Ortenberg in Oberhessen. Die Jahrhundertentscheidung des 20. Jahrhunderts war zweifelsohne die Tatsache, dass der Gemeinde im Zuge der Gemeindereform nicht ihre kommunale Selbständigkeit genommen wurde. In einem zähen Ringen mit der benachbarten Stadt Offenburg konnte Ortenberg im Jahre 1973 bei Landesregierung und Parlament die Berücksichtigung seines Bestrebens auf Erhaltung einer gemeindlichen Selbständigkeit erwirken.

Die Ortenberger Bevölkerung ist stolz auf ihre geschichtsträchtige, traditionsreiche Gemeinde. In einem Aufsatz für eine Tageszeitung schrieb ein Journalist zu Beginn der 70er Jahre, dass durch den Ort und die Gespräche mit den Bürgern stets ein Hauch von gemeindlichem Selbstbewusstsein und Tradition dringe. Dies gilt auch heute noch unvermindert.

Neue Fotogalerien: Hornberger Schießen | 50 Jahre Trachtengruppe Hornberg | 50 Jahre Ortenauer Weinfest | Chrysanthema 2008
Achern | Appenweier | Bad Peterstal-Griesbach | Berghaupten | Biberach | Durbach | Ettenheim | Fischerbach | Friesenheim | Gengenbach | Gutach | Haslach im Kinzigtal | Hausach | Hofstetten | Hohberg | Hornberg | Kappel-Grafenhausen | Kappelrodeck | Kehl | Kippenheim | Lahr | Lauf | Lautenbach | Mahlberg | Meißenheim | Mühlenbach | Neuried | Nordrach | Oberharmersbach | Oberkirch | Oberwolfach | Offenburg | Ohlsbach | Oppenau | Ottenhöfen | Renchen | Rheinau | Ringsheim | Rust | Sasbach | Sasbachwalden | Schuttertal | Schutterwald | Schwanau | Seebach | Seelbach | Steinach | Willstätt | Wolfach | Zell a.H. | STARTSEITE