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Zell a.H. - Kinzigtal / Ortenau


Zell am Harmersbach ist eine Stadt im Ortenaukreis am Westrand des Schwarzwalds. Zell war im Heiligen Römischen Reich die kleinste Freie Reichsstadt. Zell liegt am Ausgang des Harmersbachtals, einem Seitental des Kinzigtals. Die Stadt grenzt im Norden an Nordrach, im Nordosten an Oberharmersbach, im Südosten an Fischerbach, im Süden an die Stadt Haslach, im Südwesten an Steinach, im Westen an Biberach und im Nordwesten an die Stadt Gengenbach.
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: Lageplan Gemeinde Zell am Harmersbach




Zeller Sehenwürdigkeiten:

Maria zu Ketten |  Villa Haiss |  Fürstenberger Hof |  Keramik Museum |  Museum im Storchenturm



Radierung aus dem Archiv
des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation
in Frankfurt

Die kleinste Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation

Können Sie sich vorstellen, welche Bedeutung das Städtle Zell am Harmersbach einmal hatte?

In der Stadt von Hahn und Henne sieht man ihn nicht auf den ersten Blick - aber noch heute prangt er auf dem Zeller Stadtwappen: der Schwarze Adler auf goldenem Grund, das Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.


Radierung aus dem Archiv
Zell am Harmersbach
Denn Ende des 14. Jahrhunderts erreichte Zell Unglaubliches: Das Städtle, als Rodungssiedlung vom Kloster Gengenbach gegründet und verwaltet (1139 erstmal urkundlich erwähnt), später im Besitz verschiedener adeliger Regionalherren - wurde Freie Reichsstadt! Eine solche Stellung genossen sonst nur große und mächtige Städte wie Köln, Nürnberg oder Aachen.

Als Freie Reichsstadt (die kleinste im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation) war es dem Zugriff und der Kontrolle von Fürsten entzogen und konnte sich weitgehend selbst verwalten; nur dem Kaiser war es unterstellt. Als die Reichsgrafschaft Ortenau versuchte, sich das begehrte Gebiet sich einzuverleiben, wehrte sich Zell im Verbund mit den beiden benachbarten Reichsstädten Gengenbach und Offenburg gegen alle Zugriffe.

1718 löste sich das Harmersbachtal als eigenständiges Freies Reichstal von der Stadt. In den Napoleonischen Kriegen verlor Zell zudem seinen Status als Freie Reichsstadt.

1904 zerstörte ein Großbrand mehrere Fachwerkhäuser im Stadtkern, so dass die nördliche Seite der Hauptstraße wiederaufgebaut werden musste: im Jugendstil - typisch für die damalige Zeit. Deshalb können heutige Besucher in Zell jene Häuserzeile bestaunen, die in ihrer Einheitlichkeit beispielhaft ist für die Architektur des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Zell gehörte lange zum Landkreis Wolfach, nach Auflösung desselben kam es 1973 zum neugebildeten Ortenaukreis. Unterharmersbach, Oberentersbach und Unterentersbach wurden eingemeindet.






Fürstenberger
Unterharmersbach
Unterharmersbach

Der Ortsteil Unterharmersbach liegt etwas nördlich von Zell und wurde vor rund 900 Jahren entlang dem Harmersbach als Rodungssiedlung "Hademarsbach" des in der Region mächtigen Klosters Gengenbach gegründet. Zusammen mit Zell wechselte das Harmersbachtal (Ober- und Unterharmersbach) im Mittelalter mehrfach den Herren, bis es dann schließlich als "Reichstal Harmersbach" wie eine Freie Reichsstadt dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation direkt unterstellt wurde und sich weitgehend selbstständig verwalten konnte. 1803 fiel das gesamte Tal ans Großherzogtum Baden; 1814 wurde es in die beiden Gemeinden Unter- und Oberharmersbach getrennt. Oberharmersbach ist bis heute eine selbständige Gemeinde geblieben; Unterharmersbach wurde am 1. Januar 1975 mit Zell am Harmersbach zusammengeschlossen.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Unterharmersbach als Straßendorf rein landwirtschaftlich geprägt. Danach entstanden links und rechts des Harmersbaches zahlreiche neue Wohnsiedlungen und der Fremdenverkehr wurde zum Hauptwirtschaftsfaktor. Dadurch entstand die Walderholungsanlage Herrenholz mit zwei Weihern, einer Grillhütte und einem Kinderspielplatz, der Kurgarten mit einem kleinen idyllischen Mühlenhäusle und einem Weiher, und daneben baute die Gemeinde den ehemaligen, 330 Jahre alten Fürstenberger Hof zu einem inzwischen landesweit bekannten bäuerlichen Heimatmuseum aus.

An die alten Reichstalzeiten erinnert noch heute die Bürgerwehr, die an hohen Festtagen in der damaligen Festtagstracht der Bauern, den weißen Hosen, den schwarzen Glanzkitteln, mit aufgepflanztem Vorderladergewehr aufmarschiert.






Dorfblick Oberentersbach
Oberentersbach

Oberentersbach, zusammen mit Unterentersbach, im Mittelalter vom einflussreichen Kloster Gengenbach gegründet, ist auch heute noch ein vollständig von der Landwirtschaft geprägter Stadtteil mit 23 Einzelhöfen, die zunehmend den Fremdenverkehr als zusätzliche Einkommensquelle entdecken. Auf dem Grund und Boden des Hofbauern Walter steht eine 1865 gestiftete Kapelle. Das 1843 errichtete Schul- und spätere Rathaus in Oberentersbach wurde 1913 erweitert. Es wird seit 1979 als Badische Imkerschule genutzt.

Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter - das Entersbachtal gilt als eines der schönsten Täler im mittleren Schwarzwald. Entlang der Talstraße befindet sich die neu erstellte Naherholungsanlage. In idyllischer Lage, umgeben von einem Obstbaumlehrpfad, kann man in einem Pavillon Rast machen, Ruhebänke laden zum Verweilen ein, eine Erfrischung für heißgelaufene Füße bietet die Kneipp-Anlage, auch die Kinder können sich hier austoben. Eine rundum idyllische Ecke, um die Schönheiten des Entersbacher Tals zu genießen.

Die Straße führt weiter hinauf zu den Höhenhöfen auf "Buchen" und von höher gelegenen Stellen hat man bei gutem Wetter die Aussicht in den mittleren Schwarzwald bis zu den Vogesen.






Dorfblick Unterentersbach
Unterentersbach

In Unterentersbach bleibt man "mit der Kirche im Dorf", wie es so schön heißt, dabei konnten die Menschen im Jahr 2000 immerhin das 925-jährige Jubiläum ihres Ortes feiern!

Das in der Region mächtige Kloster Gengenbach hatte schon im Mittelalter auf seinem Grund und Boden, so auch über das gesamte Entersbachtal verstreut, Bauern angesiedelt. Erst im 14. Jahrhundert wurde dann zwischen den Orten Ober- und Unterentersbach unterschieden, die jedoch bald beide zur Reichsstadt Zell am Harmersbach gehörten. Silber, Quarz und Bleiglanz wurden damals und noch einmal im 18. Jahrhundert gefördert. 1803 wurde das Entersbachtal als eine Gemeinde - Entersbach - dem Herzogtum Baden übertragen, 1851 endgültig in Einzelgemeinden getrennt. Seit 1974 gehören beide zur Stadt Zell am Harmersbach.

Noch vor wenigen Jahren hat die Landwirtschaft das Leben im Dorf geprägt. Noch heute zeugt davon der einzigartige Dorfkern: gepflegte Bauernhöfe mit Wasch- und Brennhäusle ("Bachkuchine") entlang des Baches und der Dorfstraße. Schmuck ist die Kirche, dem Heiligen Nikolaus geweiht, mit Nikolausbrunnen und der alte Bauernhof "s' Kirchebure".

Die kleine Dorfgemeinde (ca. 800 Einwohner) hat sich zu einem beliebten Wohnort mit hohem Freizeitwert entwickelt: sonnige Lage am Randes des Harmersbachtales, gepflegte Wander- und Radwege (Kinzigtal-Radweg).

Stolz sind die Unterentersbacher auf ihr Dorfgemeinschaftshaus, 2003 fertiggestellt, mit Ortsverwaltung, Feuerwehr und Kindergarten: ein beliebter Fest- und Tagungsraum. Ein Hauch von Noblesse umgibt den Golfclub Gröbernhof e.V., erbaut rund um das ehemalige Rittergut mit dem Wohnturm.





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