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Kehl - Ortenau


Kehl ist eine Stadt im Westen Baden-Württembergs am Rhein, gegenüber von Straßburg (Strasbourg) etwa gleichweit (ca. 64 km) zwischen Karlsruhe im Norden und Freiburg im Breisgau im Süden gelegen. Sie ist nach der Kreisstadt Offenburg und nach Lahr/Schwarzwald die drittgrößte Stadt des Ortenaukreises und bildet ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Offenburg. Seit 1. Januar 1971 ist Kehl Große Kreisstadt.
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: Lageplan Gemeinde Kehl


Passerelle I |  Passerelle II


Rund um Kehl


Fußgängerzone in Kehl
Gemütliche Einkaufsstadt mit ausgedehnter Fußgängerzone

Dass viele Straßburger gerne in Kehl einkaufen verwundert nicht: In vielen Fachgeschäften hat man sich in Angebot und Service auf die Kundschaft aus der Nachbarschaft eingerichtet. Die Kehler Innenstadt ist überschaubar - hier kann man abseits der Großstadt-Hektik in einer großzügigen Fußgängerzone gemütlich einkaufen und sich fachkundig beraten lassen.

Wer mit dem Auto kommt, kann auf einem der rund 1400 Parkplätzen in der Innenstadt immer in nächster Nähe zum Zentrum und zur Fußgängerzone parken. Vorteile, die auch die Bewohner der Umlandgemeinden zu schätzen wissen. Wer beim Einkaufen oder Bummeln eine Pause braucht, erholt sich in einem der Straßencafés in der Fußgängerzone oder geht ein paar Schritte weiter zum Altrheinarm und zum Rosengarten: Idylle und Stille mitten im Zentrum der Stadt.


Fußgängerzone in Kehl
Freizeitmöglichkeiten zu Lande, zu Wasser und in der Luft

Wer Waser liebt, ist richtig in Kehl: Viele Kilometer lange Wege unmittelbar am Rhein entlang laden zum Spazieren gehen ein - die Kehler Rheinpromenade ist eine der schönsten überhaupt. Hier flanieren nicht nur Kehler, sondern auch Bewohner der Umlandgemeinden und viele Straßburger. Denn das Kehler Rheinvorland liegt auf der Sonnenseite. Vom Kehler Yachthafen aus kann man zu Bootstouren auf dem Rhein aufbrechen und idyllische Seitenarme erkunden. Zahlreiche Baggerseen mit erfrischendem Wasser, das beinahe Trinkwasserqualität hat, laden zum Schwimmen und zum Surfen ein. An ihren Ufern kann man sich sonnen und faulenzen - weit ab vom Gedränge dicht gefüllter Badestrände. Zwei Freibäder (eines beheizt) liegen in großzügigen Parks mit altem Baumbestand.

Tennis- und Reitplätze, Trimm-Pfade und Kinderspielplätze lassen keine Langeweile aufkommen. Etwa 120 Kilometer Radwege in und um die Stadt laden dazu ein, sportlich und umweltfreundlich die Kehler Ortsteile und das Hanauerland kennen zu lernen. Weil größere Steigungen fehlen, ist Kehl der ideale Ort für Familienausflüge mit dem Fahrrad. Ein Europa-Radweg verbindet das Kehler Wegenetz mit dem in Frankreich. Wer sich Kehl und seine Umgebung lieber aus der Luft betrachten möchte, hat dazu vom Sportflugplatz im Stadtteil Sundheim aus Gelegenheit. Kehl ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in den Schwarzwald, ins Elsaß und die Vogesen. In nur wenigen Autominuten sind ruhige, erholsame Gebiete auf beiden Rheinseiten ebenso erreichbar wie der Europapark in Rust.


Die Europabrücke in Kehl
Die deutsche Nachbarstadt von Straßburg

Kehl ist die deutsche Nachbarstadt von Straßburg; die Europabrücke verbindet Kehl mit der Europa-Metropole. Durch die Grenzlage war Kehl früher häufig Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen und wurde mehrfach zerstört. Der Rhein, lange Grenzfluss, trennt heute nicht mehr: Mit dem am 23. April 2004 eröffneten Garten der zwei Ufer und der neuen Rheinbrücke für Fußgänger und Radfahrer, der "Passerelle des deux Rives", wurde der Fluss zur integralen Mitte eines grenzüberschreitenden Parks mit mehr als 60 Hektar Fläche und ausgedehnten Spazierwegen. Auf der Kehler Rheinseite erhebt sich im südlichen Teil des Parks der 38 Meter hohe Weißtannenturm. Wer sich die Mühe macht, die 210 Stufen zu erklimmen, dem eröffnet sich bei klarer Sicht ein herrlicher Blick auf den Schwarzwald und die Vogesen. Am Fuße des Turms und entlang des Altrheins erstreckt sich der schönste Spielbereich Kehls mit Wasserband, Balanciergarten, Piratenschiff, Baumhäusern und Skateranlage.

Kehl am Rhein mit seinen 34 000 Einwohnern (etwa die Hälfte davon in der Kernstadt) bietet dem Besucher die Überschaubarkeit, die Gemütlichkeit einer badischen Kleinstadt, in den ländlich strukturierten Kehler Ortsteilen findet der Erholungssuchende Ruhe auf von Fachwerkhäusern umsäumten Dorfplätzen und in der Natur. Wer das Großstadt-Erlebnis sucht, den bringt die Buslinie 21 in nur wenigen Minuten von Kehl aus direkt ins Zentrum von Straßburg. In Kehl schätzt und pflegt man die badische Küche, in Straßburg die elsässische - Feinschmecker können auf beiden Rheinseiten ihre Gaumen verwöhnen lassen. Spezialitäten sind Spargel im Frühsommer, Flammkuchen, Flussfische oder Rossbif.



Geschichte der Stadt Kehl

Kehl wurde im Jahr 1038 als erstmals urkundlich erwähnt. 1333 wurde mit dem Bau der ersten Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg begonnen und ab 1388 bestand eine permanente Verbindung zwischen beiden Orten. Von jeher war Kehl ein Bestandteil der Verteidigung Straßburgs. Im 15. Jahrhundert gab es drei Siedlungen, das eigentliche Kehl (Brückenkopf), das sogenannte "Mitteldörfel" (Nachkommen der wegen Überschwemmungen aufgegebenen Orte Iringheim, südwestlich und Hundsfeld, oberhalb des heutigen Kehls) und das Dorf Sundheim. Die Siedlungen gehörten zu verschiedenen Herrschaften, darunter die Herren von Geroldseck und von Böcklin, von Nassau, Grohstein und Bock, die sich die Rechte teilten. 1497 gelangte die Hälfte des Besitzes an die Markgrafen von Baden.

Nachdem Kehl 1678 unter Ludwig XIV. von Frankreich eingenommen wurde, begann 1683 der Bau der neuen Festung Kehl durch den Militär-Architekten Sébastien Le Prestre de Vauban. Diese Festung wurde 1698 wieder badisch und gehörte ab 1771 zur Markgrafschaft Baden-Durlach. Im Osten der Festung Kehl hatten die Bewohner des alten Dorfes Kehl ein neues Dorf Kehl gegründet, das bis 1910 eine eigenständige Gemeinde blieb.

1774 wurde die innerhalb der Festung gelegene Gemeinde Kehl durch Markgraf Karl Friedrich von Baden die Stadtrechte verliehen. Nach mehreren Wechseln zwischen Frankreich, Baden und Österreich wurden die Festungsanlagen 1815 bei der Rückgabe an Baden (Pariser Friede) zurückgebaut. Stadt und Dorf Kehl (mit Sundheim) gehörten dann zum Amtsbezirk Kehl, dessen Sitz damals in Kork war.

Zwischen 1842 und 1847 wurde die erste Hafenanlage durch die Badische Staatseisenbahnverwaltung angelegt. Durch den Bau der Eisenbahnbrücke über den Rhein 1861 war es zum ersten Mal möglich direkt von Paris nach Wien mit dem Zug zu reisen. Die hierfür notwendigen Lokwechsel wurden in Kehl durchgeführt. Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 wurde die Stadt erneut Ziel französischer Angriffe und zerstört.

1881 wurde der Sitz des Amtes Kehl von Kork nach Kehl verlegt. Im späten 19. Jahrhundert wurde zur Verteidigung Straßburgs gegen Frankreich ein Netz bestehend aus zwölf Forts angelegt. Das Fort Blumenthal bei Kehl-Auenheim wurde im Ersten Weltkrieg zerstört. Die beiden anderen "Kehler" Forts Bose und Kirchbach wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gesprengt. Zwischen 1919 und 1930 war Kehl von Frankreich besetzt.

1924 wurde der Amtsbezirk Kehl in den Landkreis Kehl überführt, der 1936 nach Aufhebung des Landkreises Oberkirch noch einige Gemeinden erhielt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Kehl Vorort von Straßburg. Dieser Status blieb auch nach dem Ende der Zeit des Nationalsozialismus erhalten. Die Freigabe Kehls erfolgte gemäß dem Washingtoner Abkommen in 42 Teilfreigaben vom 29. Juli 1949 bis zum 8. April 1953. In jener Zeit (1945 bis 1953) war Sundheim eine eigenständige Gemeinde, die dann wieder mit der Stadt Kehl vereinigt wurde. Die Stadt und der gesamte Landkreis Kehl gehörte danach zum Regierungsbezirk Südbaden innerhalb Baden-Württembergs. 1960 wurde die Europabrücke nach Straßburg eröffnet.

Die Einwohnerzahl der Stadt Kehl überschritt 1971 im Rahmen der Gemeindereform die 20.000-Einwohner-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1972 beschloss. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Kehl aufgelöst und sein Gebiet überwiegend dem neu gebildeten Ortenaukreis zugeteilt.

Die städtebauliche Verbindung von Kehl und Straßburg wurde durch die Landesgartenschau Baden-Württemberg 2004 trotz hoher Kosten mangels einer Gesamtkonzeption nicht wesentlich verbessert. So fehlt eine sinnvolle Anbindung der Fußgänger- und Radfahrbrücke, die Kehl und Straßburg seither über den Rhein hinweg verbindet - obgleich sie Gesamtkosten von etwa 22 Millionen EURO verursachte und damit etwa doppelt so teuer wie veranschlagt wurde. siehe auch Burg Bierkeller, Burg Hundsfeld

Geschichte der Stadtteile Kehls

Auch die Stadtteile Kehls haben eine lange Geschichte:

Auenheim wurde 888 als Ouuanheim und Hohnhurst 1295 erstmals erwähnt. Die Orte gehörten zum Amt Willstätt der Grafschaft Hanau-Lichtenberg und kamen 1803 an Baden. Danach waren sie Gemeinden im Amtsbezirk Kork bzw. Kehl.

Bodersweier wurde 884 als Bothalaswileri, Leutesheim 1233 als Lutensheim und Zierolshofen 1295 erstmals erwähnt. Alle drei Orte gehörten später zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg und waren Teil des Gerichts Rheinbischofsheim im Amt Lichtenau. 1803 kamen die Orte an Baden und wurden dem Amt Rheinbischofsheim zugeordnet. Bei dessen Auflösung 1857 kamen sie zum Amt Kork bzw. Kehl.

Goldscheuer wurde 1425 als Goldschure erstmals erwähnt. Es war ein Ausbauort von Marlen, zu dem es stets gehörte. Marlen wurde 1282 als Marheim erstmals erwähnt. Der zugehörige Ort Kittersburg wurde 1283 als Kuterschburg erstmals erwähnt. Alle drei Orte gehörten im Laufe der Geschichte zu wechselnden Herrschaften. Teile gehörten zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg und zur Grafschaft Ortenau. 1803 kamen die Orte an Baden und bildeten die Gemeinde Marlen im Oberamt Offenburg. 1936 wurde der Name der Gemeinde in Goldscheuer geändert und diese dem Bezirksamt bzw. Landkreis Kehl zugeordnet.

Kork wurde 778 als "villa" in einem Schenkungsbrief an das Kloster Eschau erstmals erwähnt. Kork war Hauptort und Sitz des Schultheißenamtes einer Waldgenossenschaft für weitere Gemeinden des Umlandes. Es war Lehen der Herren von Fürstenberg, später gehörte es zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg und war Sitz des Gerichtes im Amt Willstätt, dessen Sitz Anfang des 18. Jahrhunderts nach Kork verlegt wurde. Auch nach dem Übergang an Baden blieb Kork noch Sitz des Amtes, bis dieses 1881 nach Kehl verlegt wurde.

Neumühl wurde 1271 als apud novum molendinum, Odelshofen 1310 als Otolzhofen und Querbach 1372 erstmals erwähnt. Alle drei Orte waren Ausbausiedlungen von Kork und teilten daher die Geschicke Korks. Sie gehörten zum Gericht Kork im Amt Willstätt der Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Übergang an Baden gehörten sie weiterhin zum Amtsbezirk Kork bzw. Kehl. Neumühl war ab 1919 Teil des französischen Brückenkopfs Kehl.

Folgende Gemeinden wurden in die Stadt Kehl eingegliedert:

    * 1. Januar 1910: Dorf Kehl
    * 1. Juli 1971: Neumühl, Odelshofen
    * 1. Dezember 1971: Goldscheuer, Kork (dort: Epilepsiezentrum), Querbach
    * 1. Januar 1973: Hohnhurst
    * 1. Januar 1975: Auenheim, Bodersweier, Leutesheim, Zierolshofen

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