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Achern - Ortenau


Achern ist eine Stadt im Westen Baden-W?rttembergs, etwa 18 km s?dwestlich von Baden-Baden bzw. 19 km nord?stlich von Offenburg. Sie ist nach der Kreisstadt Offenburg und den St?dten Lahr/Schwarzwald und Kehl die viertgr??te Stadt des Ortenaukreises und bildet ein Mittelzentrum f?r die umliegenden Gemeinden.
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Gro?weier - Blick zur Dorfmitte
Gro?weier - Blick zur Dorfmitte

Auszug: Chronik - 850 Jahre Gro?weier

Hier gehts zur vollst?ndigen Chronik von Karl B?nsch - anklicken

... Erste Anf?nge der Urbarmachung und Besiedelung (Anf?nge und die Seldenecker)

In diesem Zusammenhang muss man an die fr?here Besiedlung unserer Gegend denken, an die Zeit vor der Erstnennung. Wichtige Kr?fte und Initiatoren der Besiedlung der Ortenau waren Kl?ster. Ihre M?nche verbreiteten nicht nur den christlichen Glauben, sondern trieben auch die eigentliche Besiedlung und Urbarmachung dieses Landstriches voran. Die Fr?hgeschichte f?r unseren mittelbadischen Raum beginnt mit dem Volk der Kelten, die hier nachweisbar sind. Sie wurden ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. sowohl von den R?mern, wie auch von den germanischen St?mmen zur?ckgedr?ngt. Bekanntlich hatten die R?mer bereits zu dieser Zeit in unserer Gegend zwei gro?e markante St?tzpunkte: Aquae (Baden-Baden) und Argentorate (Stra?burg). Der r?mische Kaiser Caracalla (211 - 217 n. Chr.) hatte in seiner Amtszeit die ber?hmten Thermen in Aquae anlegen lassen, die mit pr?chtigem Marmor ausgestattet waren. Aber schon bald danach ?berrannten die Alemannen nicht nur den r?mischen Grenzwall, sondern drangen auch in das Dekumatenland (Zehntland) zwischen Limes und Rhein vor.

Seit dem 5. Jahrhundert waren es die Franken, ebenfalls ein westgermanischer Stamm, der in unser Gebiet vorstie?. Die fr?hen Ortenaukl?ster verdanken nach Auffassung der Historiker ihre Gr?ndung diesen Franken. So setzte seit der Wende vom 7. zum 8. Jahrhundert im mittelbadischen Raum ein erster Ausbau ein. Der Historische Verein f?r Mittelbaden meldet bereits aus der Zeit um 720 f?nf Kl?ster in der Ortenau, darunter Schwarzach, Schuttern, Honau und Gengenbach. Auch Hirsau in W?rttemberg, das Mutterkloster von Reichenau, gab es zu jener Zeit bereits.

Ab dem fr?hen 8. Jahrhundert setzte die Urbarmachung des heutigen mittelbadischen Raumes ein, und damit auch die Anf?nge einer Besiedlung. Zun?chst wohl von den M?nchen selber, bald aber auch von den sie begleitenden Laienbr?dern, den "conversi", betrieben, zusammen mit den Kl?stern "H?rige", von diesen abh?ngige Bauern. Sowohl geistliche wie auch weltliche Herrschergeschlechter nahmen so Besitz von neu gerodetem Land und vermehrten damit ihre Einflussbereiche. Allein hieraus ist es erkl?rbar, dass es auch im Gebiet von Gro?weier zu Rodungen kam, zur allm?hlichen Besiedlung, die in fr?hest nachweisbarer Zeit bekanntlich zun?chst aus acht Einzelsiedlungen bestand. Zu irgendeinem Zeitpunkt erfassten die Kl?ster und deren schreibkundige M?nche diese neuen H?fe, Besitzungen - und die Erstnennung ist beurkundet. ch nachweisbaren Geschlechtern gab es genauer betrachtet erhebliche Unterschiede, was anhand der ?berlieferten Fakten sicher ist. Dem einstigen aus reinen Rittersleuten bestehenden Geschlecht, die wohl zu den Gr?ndern Gro?weiers, seiner Wasserburg und den einstigen Streusiedlungen geh?rten, folgte ein Geschlecht v?llig anderer Art. Die "Ur-Gro?weierer" waren ein Rittergeschlecht, K?mpfer, nach heutigem Sprachgebrauch Soldaten, deren Wohnsitz auch die Wasserburg war.

Die Seldenecker l?uten "neue Zeit" ein

Mit dem Geschlecht derer von Seldeneck kehrt in Gro?weier so etwas wie eine neue Zeit ein. Die offensichtlich auf Gewinnstreben ausgerichteten neuen Herren bewohnten weder die Wasserburg noch bewirtschafteten sie ihre G?ter selbst. Dies belegt unter anderem ein Eintrag im Amtslagerbuch des Jahres 1564, worin es hei?t: "Den Bauern im Dorf Cro?weyer zum Bauern verliehen den Meierhof (das heutige Gasthaus "Hirsch"), der Burg geh?renden ?cker und Matten samt Vieh und Viehhof f?r zehn Jahr". Aus dem Jahr 1571 taucht eine Art Fronordnung auf, die aber wohl schon fr?her erlassen worden war. Hierin hei?t es: "...Es sind alle inwohnenden Burger und Burgerinnen mein leibeigen, haben alle ihren freien Zug, au?er drei". Danach ist von "Laibfall" die Rede, denn sie seien "alle miteinander schuldig zu fronen, so oft und so dick man ihrer bed?rfe". Weiter steht geschrieben, dass "Witwen nicht fronen" m?ssten, wenn sie "alt und betagt" waren, daf?r aber j?hrlich einen Gulden an die Herrschaft zu zahlen h?tten.

Erster Hinweis auf eine Kirche und deren Brand

In anderen datumsm??ig nicht einzuordnenden Beurkundungen ist davon die Rede, dass es "etliche sp?n und irrung" gegeben habe mit Gemeinde und Untertanen, aber auch anderen "Herrschaften", die ein Eingreifen des Markgrafen von Baden und dessen Schlichtung notwendig machten. Typisch f?r die Seldenecker ist ?brigens auch ein Eintrag im Zusammenhang mit kirchlichen Fakten, ebenfalls im Amtslagerbuch vom Jahre 1564 festgehalten. Dort steht: "... Item 8 Schilling Stra?burger Wehrung abl?sigen Zinss dem heiligen Martin...". Der Seldenecker lie? hinzuf?gen: "steht mir jetzt eygentumlich zu, den ich hab des hl. Martings brieff allesamen durch die schatzung, als die Kirch verbrannt, an mich erkaufft". Er reklamiert somit die abgebrannte Pfarrkirche als seinen Besitz. Gleichzeitig ist dies aber auch der einzige Hinweis auf die abgebrannte Kirche, dessen genaues Datum leider nicht ?berliefert ist, aber um das Jahr 1560 erfolgt sein muss.

In zahlreichen Beurkundungen und Niederschriften ist w?hrend der Zeit der Seldenecker, die von 1484 - 1583 volle einhundert Jahre dauerte, immer wieder von "Eigenkirche" die Rede. Zun?chst lie? sich der Seldenecker reichlich Zeit mit dem Wiederaufbau einer Kirche. Ein Schriftst?ck aus dem Jahre 1572 zeigt, dass dies bis dahin noch nicht wieder geschehen ist. In einem Vergleich aus dem Jahre 1572 hei?t es: "...zu wissen, dass sich spenn und irrung gehalten zwischen Heimburgern, Zw?lfer und gantzer gemaindt Cro?weyer an einem und dann dem edlen und Ernussen Jakoben von Seldeneck". Dabei ging es wohl um einen Wiederaufbau, der aber noch immer nicht zustande kam. Unter dem 13. Juni 1579 monierte Markgraf Philipp von Baden diesen Sachverhalt, tr?gt dem Seldenecker zudem auf, so bald wie m?glich einen wesentlich qualifizierten Priester zum Pfarrer von Gro?weier zu ernennen, ihm dazu das zustehende Pfarr- und Fr?hmessgef?lle, Haus, Zehnten und zwei Jauch Acker und "alles andere, was zur Pfarrei geh?rt" einzur?umen. Die schon im Jahre 1405 erstmals erw?hnte "Kaplaneistiftung" auf den hiesigen Marienaltar wird im Jahre 1504 erneuert, wobei als "Kollator" Philipp von Seldeneck genannt wird. Hierbei handelt es sich um eine "niedere Pfr?nde", ein festes Einkommen f?r den Pfarrer.

Wann die um 1560 abgebrannte Kirche tats?chlich wieder aufgebaut worden war, ist nicht ?berliefert, erfolgte aber zwischen den Jahren 1580 und 1582, noch vor dem Aussterben des Seldenecker Geschlechts, das mit dem Tode von Junker Jakob (23. August 1583) erloschen war.

Anno 1583 sterben die Seldenecker aus

Nunmehr fiel das Lehen Gro?weier mit all seinen Besitzungen einschlie?lich der Burg und dem "Hub-gericht Gambshurst" an den Markgrafen von Baden zur?ck. Aber bereits mit Wirkung vom 1. September 1583 belehnte Markgraf Philipp seinen Hofgerichtssekret?r Johann Wolff und Theophilus Karpfer damit. Am 8. Januar 1590 verkaufte Markgraf Fortunat seinem Kanzler Aschmann die Burg, Dorf Gro?weier, das Hubgericht Gamshurst, alle G?ter, die "Eigenleute" mit Fronden und "Raissen" (Kriegsdienstverpflichtung), auf Wiedereinl?sung f?r die Summe von 12.000 Gulden. Wann diese erfolgte, ist nicht zu erkennen; im Amtslagerbuch von 1599 ist hiervon nicht die Rede.

W?hrend des 30-j?hrigen Krieges (1618-1648) d?rfte die Wasserburg unversehrt geblieben sein. Jedenfalls vergab Markgraf Wilhelm laut Aufzeichnung in einem weiteren Amtslagerbuch im Jahre 1652 "Burg, Dorf und Amt Gro?weier" an seinen Kanzler Krebs von Bach f?r 8.500 Gulden mit dem Zusatz "Auf Wiedereinl?sung zu Martini 1658", sowie dem Hinweis, dass er das Schloss nach Belieben bewohnen und benutzen k?nne. Dies ist zugleich der letzte erhalten gebliebene Hinweis auf das Bestehen der Wasserburg Gro?weier.

Heute

Gro?weier - ein Schmuckst?ck im Jubil?umsjahr 2005

Im Jubil?umsjahr 2005 kann sich der eigentlich uralte Ort Gro?weier, der bis 31. Dezember 1972 eine selbst?ndige Gemeinde war, und von altersher ein typisches Bauerndorf, der Bauweise nach ein ebenso typisches Stra?endorf als ein Schmuckst?ck darstellen. Einmalig dabei ist wohl auch der kompakte Ortsmittelpunkt, zu dem neben den bisherigen Schwerpunkten Rathaus, Kirche, Pfarrheim St. Georg und Schule nunmehr auch noch die auf echt historischem Boden erbaute Schlossfeldhalle zu z?hlen ist.

Zur W?rdigung und Darstellung der 850-j?hrigen Geschichte, die seit ihrer Erstnennung gez?hlt wird, ist das ganze Jahr 2005 vorgesehen und vom Festausschuss auch so eingeplant. Eine F?lle von Veranstaltungen wird dieses wahrlich denkw?rdige Ereignis begleiten. M?ge Gro?weier, das in Jahrhunderten gewachsen und dabei auch manche Turbulenzen und bittere Notzeiten zu ?berstehen hatte, k?nftig wieder voll auf der Sonnenseite zu finden sein.

Karl B?nsch

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